Was ist Vater-Kind-Zelten ?

Was im Jahre 1983 im kleinen Kreis begann, hat sich mittlerweile zu einem überregionalen Großereignis mit aktuell wieder nur, aufgrund des seit einigen Jahren eingeführten Teilnehmerlimits, 200 Vätern und Kindern, zwischenzeitlich waren sogar mehr als 500 Camper mit dabei, entwickelt und ist aus vielen Familienkalendern in und um Schifferstadt nicht mehr wegzudenken. Die Rede ist vom mittlerweile traditionellen „Vater-Kind-Zelten“ der Kolpingsfamilie Schifferstadt das alljährlich meist am Fronleichnams-Wochenende inzwischen schon fest etabliert in Annweiler am Trifels oder auch in Hauenstein in der Südpfalz stattfindet. Am Anfang der Veranstaltungsgeschichte wurden noch von Norden nach Süden, von Osten nach Westen verschiedene Zeltplätze im Pfälzerwald angesteuert, unter anderem Waldhambach, Dahn, Trippstadt, der Donnersberg und Winnweiler.

Organisiert wird diese Veranstaltung ursprünglich alleine von der Kolpingsfamilie Schifferstadt aber inzwischen schon seit vielen Jahren nun erfolgreich gemeinsam mit dem Förderverein „Kindertagesstätte Dörfelnest“ in Schifferstadt.

Das Hauptmotiv des „Vater-Kind-Zeltes“ ist die Pflege der Familie als solche und die Möglichkeit der Väter, mit ihren Kindern ein gemeinsames Erlebnis zu haben, das nicht alltäglich ist. Es ist ein schönes zwangloses Zusammenkommen, auf das sich die Teilnehmer immer freuen und deshalb auch meist als Wiederholungstäter mehrmals in Folge oder aufgrund von Terminproblemen auch nach einer einmaligen Unterbrechung mit dabei sind. Wichtig ist dabei auch für die Organisatoren die familienfreundliche Teilnahmegebühr bei der die Bezahlung nicht nach „Köpfen“, sondern lediglich nach der Anzahl der Väter“ berechnet wird. Bei mehreren Kindern, fallen somit kein Mehrkosten für die Familien an. Alle Väter, die in den letzten Jahren mit dabei waren, werden per E-Mail wieder eingeladen und aufgrund der tollen Mundpropaganda, sowohl unter den Kindern als auch den Vätern, kommen auch immer wieder neue Väter mit Ihren Kindern hinzu, so dass meist mehr Bewerber als freie Plätze vorhanden sind.

Bei dem „Vater-Kind-Zelten“ handelt es sich aber nicht nur um ein gemeinsames Übernachten auf der Wiese, sondern um ein echtes „Vier Sterne Zeltlager“ mit all inklusive frisch gekochter Vollverpflegung und durchgehendem Unterhaltungsprogramm mit Sport, Spiel Spaß für Jung und Alt incl. Live-Musik und oftmals Abschlussfeuerwerk. Für die Versorgung mit Flüssigem steht ein großer Getränkewagen mit diversen alkoholfreien Getränken vor Ort, in der Mitte des Zeltplatzes befindet sich eine Zapfanlage mit Gerstensaft für die Väter. Die Versorgung mit Speisen in Form einer Vollpension mit Frühstück, Mittage und Abendessen wird unter der Mithilfe der beteiligten Väter und der Anleitung eines jahrelang erfahrenen Küchenteams in einem großen SG50 Versorgungszelt in Teamarbeit selbst vorgenommen. Vom Zwiebelschälen, Salate und Gemüseputzen bis zum Abwasch muss wird alles im Schichtbetrieb erledigt. Circa 60 bis 80 Kilogramm Nudeln müssen z.B. für die hungrigen Mägen zubereitet werden. Zum Kochen solcher Mengen dient eine vor vielen Jahren speziell konstruierte und gebaute Nudelkochmaschine. Die dazugehörige Tomatensoße gibt es dann auch nicht etwa aus der Tüte, sondern frische Tomaten werden überbrüht, gehäutet und entkernt. An einem Abend werden inzwischen schon traditionsgemäß auch Hamburger quasi „am laufenden Band“ zubereitet.  Mahr als 800 Stück werden in einer Zeit von weniger als 30 Minuten ausgegeben. Ein eingespieltes Team liefert alles, vom Brötchenboden über den kompletten Belag bis zum Brötchendeckel den hungrigen Lagerteilnehmern im Vorübergehen auf die Hand. Aber auch frisch gegrillte Händchen mit Pommes stehen regelmäßig auf dem Speiseplan. Hierzu wird extra ein Wagen vom „Hühner Fred“ auf den Zeltplatz bestellt bei dem dann die zügige Ausgabe der Köstlichkeiten von den Vätern unterstütz schnell erfolgt. Aufgrund der zum Teil sehr hohen Teilnehmerzahlen kommt es immer wieder zu enormen Verbrauch an Getränken und Speisen; in Zahlen ausgedrückt werden beispielsweise 5000 Brötchen, 120 Liter Milch, 800 Hamburger und 400 halben Hähnchen gemeinsam verarbeitet.

Um auf eine Veranstaltung in dieser Größenordnung entsprechend vorbereitet zu sein finden bereits weit im Vorfeld viele Vortreffen des mehrköpfigen Organisationsteams statt. Weiter ist für die zahlreichen anstehenden Arbeiten auf dem Zeltplatz wie z.B. für den Aufbau, die Verpflegung mit Essenszubereitung, Essensausgabe und Getränkeausschank sowie die Betreuung der Kinder während des Unterhaltungsprogramms eine große Helferschar erforderlich. Diese Arbeiten werden natürlich von den teilnehmenden Vätern und den reiferen Jugendlichen mit viel Einsatz und Engagement selbst übernommen. Ein detaillierter Dienstplan z.B. für das Küchenteam wird erstellt, die Väter zum Schichtdienst eingeteilt. Bei der Auswahl der Dienste gilt hier für die Väter „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, so dass die Väter, die sich frühzeitig einteilen lassen, ihre Aufgaben noch frei aussuchen können. Der Rest muss dann erledigen, was übrigbleibt. Die Arbeitsdienste werden in Schichten erledigt die meist stündlich wechseln. Für die Reinigung der sanitären Anlagen wird selbstverständlich ein Reinigungsdienst engagiert und somit den Vätern erspart.

Neben der all inklusive Vollverpflegung wird während der Tage auf dem Zeltplatz zusätzlich auch immer ein umfangreiches und abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm organisiert. So zählten bisher zu den vielen Aktivitäten unter anderem das Duell der Väter um den Titel des „Super Papas“ mit z.B. „Bullen-Reiten“, Bogenschießen und „Bierkrug-Heben“, die regelmäßige Kinder-Lager-Olympiade bei der Geschicklichkeit, Balance, Reaktionsvermögen sowie Schnelligkeit gefordert wird, das professionelle Kisten-Stabel-Klettern, auch ein mehrtägiges Fußballturnier, bei dem sich schon so manches zukünftige Fußballtalent herauskristallisierte.

Ein weiteres Highlight des Zeltlagers sowohl für die Betreiber der Einrichtung als auch für die große Anzahl der Schwimmerinnen und Schwimmer war oft auch der gemeinsame Besuch im Hauensteiner Schwimmbads am Samstag. Jahrelang bildete auch ein halbstündiges Brillantfeuerwerk den Höhepunkt am abschließenden Samstagabend, ein Spektakel, das seinesgleichen sucht und unter anderem mit 500 Raketen in der Minute die Nacht zum Tag verwandelte.

Fehlen darf natürlich auch nicht der traditionelle ökumenischen „Lager-Gottesdienst“, am Sonntagvormittag als offizielles Ende der Veranstaltung.

Langeweile hatte deshalb beim „Vater-Kind-Zelten“ bisher noch keine Chance.