Rückblick auf das Jubiläumsjahr 2001

Die Kolpingsfamilie Schifferstadt konnte im Jahre 2001 auf ihr 100-jähriges Bestehen zurückblicken. Sie ist damit die 11. älteste Kolping-Gemeinschaft in der Diözese Speyer unter insgesamt über 70 Vereinen. Die Vorstandschaft, bestehend aus 17 Familienratsmitgliedern, plante ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zur Feier dieses klassischen Jubiläums. über das gesamte Jahr hinweg wollte man auf sich aufmerksam machen. Daraus ergaben sich folgende Veranstaltungen:

  • 25. Mai 2001 Übergabe der Jubiläums-Festschrift
  • 26. Mai 2001 Festgottesdienst und Festakt in der St. Jakobus-Kirche und deren Pfarrzentrum
  • 06. bis 08. Juli 2001 Ausrichtung der 26. Deutschen Fußballmeisterschaft im Kolpingwerk in Verbindung mit einem Waldfest, mit einem Jugendgottesdienst, mit Musik und Tanz, mit einer Mega-Party und einer feierlichen Siegerehrung
  • 15. bis 29. Okt. 2001 Jubiläumsfahrt nach Süditalien und Teilnahme an der Wallfahrt nach Rom, anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Seligsprechung von Adolph Kolping
  • 28. Oktober 2001 Konzert mit dem Gospelchor Lingenfeld in der St. Jakobus-Kirche
  • 02. November 2001 Totenehrung auf den Friedhöfen der Stadt
  • 10.-11. Nov. 2001  Theateraufführungen der Laien-Schauspielgruppe
  • 28. April 2002 Ökumenischer Hungermarsch
  • 07. Dez. 2002 Weihe des Kolping-Gedenksteins
Festschrift

Es gehört zur guten Tradition, dass anlässlich eines Jubiläums der Verein auch auf die bisher geleistete Arbeit, auf die wichtigsten Veranstaltungen und besonderen Ereignisse zurückblickt. In unserem Fall wurde der Rückblick in einer so genannten „Festschrift zusammengefasst und dokumentiert.

Gerade noch rechtszeitig am 25. Mai 2002, einen Tag vor den ersten Feierlichkeiten des Jubiläumsjahres, konnte die Festschrift von der beauftragten Firma Geier-Druck-Verlag Schifferstadt, dem Betrieb unseres Kolpingbruders Emil Geier, an die Vertreter der Vorstandschaft überreicht werden. Die Übergabe erfolgte durch Herrn Claus im Beisein des Bürgermeisters der Stadt und Kolpingbruders Edwin Mayer und der örtlichen Presse in der „Guten Stube“ des Alten Rathauses.

Von der Aufmachung, dem Umfang von über 114 Seiten und dem Inhalt waren alle Teilnehmer überrascht. Neben den Grußworten, der Darstellung des Jubiläums-Programms, den Übersichten der bisherigen Präsides und Vorsitzenden sowie der Präsentation der Vorstandschaft im Jubeljahr wurden folgende Themen aufgegriffen:

  • Aus der Chronik der Kolpingsfamilie 1901 Schifferstadt
  • Adolph Kolping und sein Werk
  • Unsere Ehrenmitglieder
  • Unsere Kolpingjugend
  • Junge Familie und Zeltlager
  • Kolpingschwestern und -brüder auch anderweitig aktiv
  • Familien-Freizeiten bei der Kolpingsfamilie
  • Die Senioren in der Kolpingsfamilie
  • Theateraufführungen bei der Kolpingsfamilie
  • Kolping-Fußball seit drei Jahrzehnten
  • Kolpingsfamilie pflegt Traditionen
  • Die Kolpingsfamilie und ihre Toten
  • Porträt einer noch jungen und aufstrebenden Stadt
  • Mit der Kolpingsfamilie unterwegs

 

Zu den Texten haben beigetragen: Klaus Stahl, Gereon Stahl, Bernd Doser, Gerhard Sellinger und Walter Hoock. Darüber hinaus hat unser Kolpingbruder und Heimatdichter Fritz Kolb das Gedicht „Zum 100-jährigen Jubiläum“ und den Text zum Lied „Wir sind Kolping treu geblieben“ beigesteuert. Letzteres wurde von Klaus Stahl vertont und beim Festakt erstmals öffentlich vorgestellt. Für die Konzeption und Gestaltung der Festschrift zeichnete Gerhard Sellinger verantwortlich. Die dabei veröffentlichten Bilder stammen, von unserem Kolpingbruder Erich Przibylla, vom Foto-Studio Przibylla-Lenz und von verschiedenen Mitgliedern.

Die Festschrift enthält insgesamt 82 Anzeigen mit einem Umfang von 37 Seiten. Diese Inserate, im Wesentlichen von einheimischen Betrieben und Geschäftsleuten, haben es uns ermöglicht, die über 2000 Exemplare kostenlos an Mitglieder, Freunde und Bekannte abzugeben. Wir bedanken uns deshalb recht herzlich bei unseren Förderern.

Mitglieder des Arbeitskreises: Dem Ausschuss „Festschrift und Bilddokumentation“ gehörten Klaus Stahl, Gerhard Sellinger und Walter Hoock an. Diese trafen sich seit Juli 2000 in regelmäßigen Abständen über 10-mal, wobei sich die Abstände vor der Drucklegung verdichteten.

Festgottesdienst

Anmerkung: Unsere Kolpingsfamilie hatte vor 100 Jahren ihren Ausgangspunkt in der damals einzigen katholischen Pfarrei von Schifferstadt, in St. Jakobus. Aus diesem Grund wollte man bei der Eröffnung des Jubiläums mit einem feierlichen Festgottesdienst auch wieder in die Mutterpfarrei zurückkehren. Denn das Leben der Gemeinschaft spielt sich zurzeit in allen drei Pfarreien der Stadt ab.

Bei der Terminwahl hatte man sich auf den Samstag, 26. Mai, den, Vortag des eigentlichen Gründungstages vor 100 Jahren festgelegt. Damals war es der Pfingstmontag. An Samstagen findet in der Pfarrei St. Jakobus schon traditionell der Vorabend-Gottesdienst für den folgenden Sonntag statt. Damit wollte man auch die nicht vereinsgebundenen Gottesdienst-Besucher an unserer feierlichen Messe teilhaben lassen. Dass diese Entscheidung richtig war, zeigte der außerordentlich gute Besuch. Auch viele Mitglieder von den Kolpingsfamilien der näheren und weiteren Umgebung beehrten uns mit ihrer Teilnahme.

Die Mitwirkenden an der Gestaltung des festlichen Gottesdienstes, trafen sich im nahen Pfarrzentrum St. Jakobus. In einer würdigen Prozession zog man unter dem Festgeläut der Glocken über die mit Fahnen geschmückte Kirchenstraße, vorbei an dem schmucken Fachwerkgebäude des alten Rathauses aus dem Jahre 1558, zum Gotteshaus. Der Zug wurde angeführt von der 1903 im Rahmen eines Festtages geweihten Josefsfahne. Diese wurde extra für diesen Anlass mit hohem Kostenaufwand hergerichtet und zeigte sich erstmals wieder im neuen Glanz. Die beiden Ehrenmitglieder unserer Kolpingsfamilie Klaus Stahl und Karl Sturm sowie das dienstälteste Vorstandsmitglied, Schatzmeister Franz Sturm eskortierten die Fahne. Es folgte der Stellvertr. Vorsitzende Heinz Sattel mit dem Familien-Banner und Julia Doser, mit dem Jugend-Banner. Hinter dem Diözesan-Banner, getragen von Diözesan-Vorsitzenden Rolf Schäfer, reihten sich die Banner der zahlreich teilnehmenden Kolpingsfamilien der Umgebung ein. Als Messdiener beteiligten sich die Mitglieder Markus Weimer, Gereon Stahl, Klaus Hoffelder und die Gebrüder Martin und Steffen Sattel. Theo-Franz Magin und Walter Hoock hatten den Lektoren-Dienst übernommen. Die Geistlichkeit, in einheitliches Ornat gekleidet, angeführt von Zelebranten und Festprediger Diözesanpräses Prälat Gerhard Fischer, vom stellvertretenden Bundespräses Monsignore Josef Hosp, vom Vereinspräses Pfarrer Franz Wolsiffer, dem Hausherrn Pfarrer Peter Nirmaier, dem Praktikanten der Pfarrei Kaplan Cyriac aus Indien, den Gastpfarrern Jörg Stengel und Joachim Feldes - beide aus Schifferstadt stammende Jungpriester; sowie den Diakonen Hans Sattel und Erik Klein bildete den Abschluss des Zuges. Geduldig warteten die Verkehrsteilnehmer, bis der Zug die Straße wieder freigemacht hatte.

Unter den festlichen Klängen der vor etwa 1, 5 Jahren neu gebauten Orgel zog die Prozession über das Turmportal in das Gotteshaus ein. Unser Kolpingbruder Ruben Sturm begleitete mit einem Musikstück den Zug durch das lange Kirchenschiff bis zum großen, weiten Chor, dem Altarraum.

Dieser war mit farbenprächtigen Blumenarrangements, je einer Kolping - und Stadtfahne, mit mehreren Kirchenfahnen und dem Bildnis des seligen Adolph Kolpings geschmückt. Ergänzt wurde dieser Schmuck dann durch die zahlreichen Banner der Kolpingsfamilien. So ergab sich nach dem Einzug der Geistlichkeit ein imposantes feierliches Bild. Die Kapelle des Musikvereins 1974 unter der Leitung von Carina Baumann intonierte und begleitete die Liedtexte zur heiligen Messe musikalisch recht einfühlsam. Die Gottesdienst-Besucher, darunter zahlreiche Ehrengäste, sangen eifrig und mit fester Stimme mit. Sie beteiligten sich auch vernehmlich an den Antworten und Gebeten der Liturgie.

In seiner Begrüßung und Einführung zum Gottesdienst stellte Präses Pfarrer Franz Wolsiffer fest, dass Adolph Kolping, der vor 10 Jahren durch Papst Johannes XXIII selig gesprochen wurde, mehr wollte als einen Verein gründen. Er wollte jungen Menschen in einer schwierigen Zeit helfen, einen Sinn in ihrem Leben zu finden. Zu Lebzeiten des Gesellenvaters vor über 150 Jahren begann gerade die Industrialisierung unseres Landes mit seinen fatalen Auswirkungen auf die Arbeiterschaft.

In seiner Festpredigt hob dann Diözesan-Präses Prälat Gerhard Fischer hervor, dass gerade ein Jubiläum Anlass biete, sich an die Wurzeln zu erinnern, aus denen die Gemeinschaft wuchs. So ließ er das Leben und Wirken des seligen Priesters aus dem Rheinland Revue passieren. Ein Kolpinger erhoffe demnach stets Unmögliches, beginne aber hier und heute mit seinen Möglichkeiten. Er habe nicht den Auftrag die ganze Welt zu verändern, sondern nur das kleine Stück auf dem er steht. In vielfacher Hinsicht sollte er Vorbild sein, seine Aufgaben und Aufträge gewissenhaft zu erfüllen.

Am Ende des Gottesdienstes sang die ganze Festgemeinde mit Inbrunst sämtliche Strophen des Kolping-Grabliedes. Dann setzten sich zum Spiel der Orgel die Mitwirkenden zum Auszug in Bewegung.

Dankzusagen gelten in diesem Zusammenhang unseren Kolpingbruder Hans Seißler, der sich eifrig mit einer kleinen Gruppe um die Gestaltung des Kirchenraumes, die Beschaffung der Fahnen und Messgewänder bemühte.
Mitglieder des Arbeitskreises:

Zur Vorbereitung und Durchführung waren folgende Mitglieder verantwortlich: Präses Pfarrer Franz Wolsiffer, Klaus Hoffelder, Theo-Franz Magin, Adolf Schlosser, Hans Seißler, Edwin Strubel und Gerhard Weimer.

Festakt

Der Festakt wurde bewusst zeitlich so geplant, dass die geladenen Ehrengäste und die Mitglieder beide Veranstaltungen mitmachen konnten. Dazu bot sich selbstverständlich, auch von der Größe her, das Pfarrzentrum St. Jakobus an. Dieses Zentrum kann bis zu 400 Personen Platz bieten. Zum anderen liegt es unmittelbar neben der Kirche.

Mit der Ausschmückung des Festsaales haben sich Vorstandschaft und zahlreiche treue Helfer viel Mühe gemacht. Das Bühnenbild wurde von unserem Ehrenmitglied Klaus Stahl initiiert und mit einigen Helfern gestaltet. Kolpingbruder Nikolaus Mistler hat es mit Blumen und Grün geschmückt. Es war sehr beeindruckend. Im Mittelpunkt stand neben dem großen Brustbild unseres Gesellenvaters Adolph Kolping die frisch restaurierte Josefsfahne aus dem Jahre 1903.

Nicht minder beeindruckend war die Ausgestaltung des Festsaales. Sämtliche Tische waren mit einem hellgelben Tuch bespannt, über die sich ein graziler Stoffstreifen in den Kolpingfarben schwarz-orange zog. Jeder Tisch war mit einem blauen Usambara-Veilchen und einem Kolping-Fähnchen bestückt. Der Blumenschmuck setzte sich auf den Fensterbänken fort. Schließlich waren die jeweiligen Sitzplätze mit orangenen Servietten     und mit dem farblich auffallend gestalteten Programm vom Ablauf des Festaktes dekoriert. Der gesamte Saal hinterließ so einen äußerst feierlichen Eindruck. Der Aufwand hatte sich gelohnt.

Die Feier:

Die Feier des Festaktes wurde von der Kapelle des Musikvereins 1974 unter der Leitung von Corinna Baumann musikalisch gestaltet. Sie brachte dabei Stücke von Johannes Benner, Jan van der Roost und Hans Fillinger gefühlvoll und beeindruckend zu Gehör Zum Ausklang stimmte sie zum allgemeinen Mitsingen das Kolpinglied „s war einst ein braver Junggesell......“ an. Wie vor 25 Jahren wurde auch für diese Jubiläums-Feier ein eigener Kolping-Chor gegründet. Zum ersten Mal beteiligten sich an der 30-köpfigen Sängerschar auch einige Kolpingschwestern. Begleitet wurde der Chor von dem 12-jährigen Musik-Talent Christoph Niederer am Flügel. Das Ensemble brachte die Lieder „Wir wollen uns in Liebe binden.....“ und „Sagt frohen Herzens euer ja........“ in feierlich getragener Form vor. Mit großem Beifall bedacht wurde die Uraufführung des Liedes „Wir sind Kolping treu geblieben......“. Der Text stammt aus der Feder unseres Kolpingbruders und Heimatdichters Fritz Kolb, und wurde für dieses Jubiläum verfasst. Die leicht gängige Melodie steuerte Ehrenmitglied Klaus Stahl bei. Die letzten Strophen sang gar das begeisterte Publikum mit.

Der Vorsitzende Gerhard Weimer freute sich in seinen Begrüßungsworten über den großen Zuspruch bei Mitgliedern, Bekannten und Freunden der Kolpingsfamilie an den beiden ersten Veranstaltungen. Sowohl das Gotteshaus als auch der Festsaal waren voll besetzt.

Anschließend begrüßte er in launigen Worten die erschienenen Festgäste. An erster Stelle ging er dabei auf den Festredner des Abends, den stellvertretenden Bundespräses und Diözesanpräses von Augsburg, Monsignore Josef Hosp, ein. Dem Diözesanpräses des Kolpingwerkes Speyer Prälat Gerhard Fischer dankte er für die Zelebration des Festgottesdienstes und die eindrucksvolle Festpredigt. Dank sagte er auch dem Vereinspräses Pfarrer Wolsiffer für seine beratende Unterstützung.

Mit großer Freude begrüßte er den Hausherrn der Pfarrei St. Jakobus, Pfarrer Peter Nirmaier mit seiner Gefolgschaft: Kaplan Cyriac aus Indien, Diakon Erik Klein, der am folgenden Wochenende zum Priester geweiht wurde, und Diakon Hans Sattel, einen alten Bekannten unter den hiesigen Kolpingern. Sein Gruß galt auch Pfarrer Gerhard Grewer von der Pfarrei Herz-Jesu und den Pfarrern Jörg Stengel und Joachim Feldes, die beide gute Beziehungen zu unserer Kolpingsfamilie pflegen. Mit Stolz hob er auch die guten Verbindungen zur evangelischen Kirche hervor. Stellvertretend begrüßte er die Pfarrerin Barbara Abel. Vom Diözesanverband des Kolpingwerkes konnte er den Vorsitzenden, Rolf Schäfer und vom Bezirksverband den Vorstand Peter Lenhart, jeweils mit ihren Gattinnen begrüßen. Sein Gruß galt auch den Vorständen und Mitgliedern der benachbarten Kolpingsfamilien.

Auch die politische Prominenz war stark vertreten. Vom Kreis konnte er den Vertreter des Landrates den Beigeordneten Michael Elster willkommen heißen. Von der Stadt waren Bürgermeister und Kolpingbruder Edwin Mayer, die Beigeordneten Annerose Schneider und Hans Pruschina mit Partnern erschienen. Sein besonderer Gruß galt auch den beiden Ex-Bürgermeistern und Kolpingbrüdern, dem Ehrenbürger der Stadt Schifferstadt, Theo Magin und Josef Sold. Weitere Grüße gingen an die Vorstände und Mitglieder der befreundeten Vereine, an ihrer Spitze der Vorsitzende der Kultur-und Sport-Vereinigung, Josef Wahl.

Grußworte:

Stellvertretend für Kommune und Kreis, für die Schifferstadter Vereine und deren Verband gratulierte Bürgermeister Edwin Mayer dem Verein für das imposante Jubiläum. Er wies auf zahlreiche herausragende Aktivitäten der Gemeinschaft hin. Dabei stellte er fest, dass diese in der Bevölkerung der Stadt großen Anklang gefunden hatten. Er wünschte weiterhin ein erfolgreiches Wirken in und für die Öffentlichkeit. Zum Schluss überreichte er dem Vorsitzenden zur Unterstützung der Vereinsarbeit einen Scheck über 1000,-- DM.

Festrede:

Die Festrede hielt der stellvertretende Bundespräses Monsignore Josef Hosp. In launigen Worten ging er auf das neue Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland mit dem Motto des Gesellenvaters Adolph Kolping „In der Gegenwart muss unser Wirken die Zukunft im Auge behalten“ ein. Die Grundlagen hierfür sind die Verwurzelung in Gott und der Stand mitten im Leben. Dies bedeutet Christ sein mit Kopf, Herz und Hand. Im christlichen Menschen und Weltbild soll der Mensch im Mittelpunkt stehen. Das Kolpingwerk soll deshalb als eine Weggemeinschaft erfahrbar sein, die vom partnerschaftlichen Miteinander der Generationen lebt. Es gilt, die Bedürfnisse der einzelnen Mitglieder ernst zu nehmen, die Solidargemeinschaft auch in schwierigen Zeiten zu pflegen und bei den Generationen übergreifenden Arbeit die Chance einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Jugendlichen und Erwachsenen zu sehen. Unser Handeln sollte deshalb geprägt sein, in dem wir jungen Menschen Perspektiven eröffnen, die Arbeitswelt mitgestalten, als Anwalt der Familien gelten und an einer weltweiten Gemeinschaft bauen. Dabei sollten auch Geschiedene und Wiederverheiratete bei uns willkommen sein, um gemeinsam die Kirche zu erleben. Der kurzweilige, anregende Vortrag des Referenten wurde mit großem Beifall aufgenommen.

Chronik

Einen Abriss über die 100-jährige Geschichte unserer Kolpingsfamilie trug das Ehrenmitglied Klaus Stahl vor. Er ging dabei auf die Höhen und Tiefen unserer Gemeinschaft ein. Er stellte fest, dass zu Beginn die berufliche Fortbildung und die Geselligkeit im Vordergrund standen. Schon bald wagte man sich auch an die Aufführung von Theaterstücken, die bis zum heutigen Tage eine gute Tradition blieben. Durch diese Darbietungen wurde der kath. Gesellenverein einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Die Mitgliederzahl stieg ständig an. Zwischendurch gab es auch Zeiten, in denen man Bewerber abweisen musste, heute kaum vorstellbar. Einer der Höhepunkte war der Erwerb des Gasthauses „Zur Kanne“ und deren gelungenen Ausbau zum Vereinsheim. Für die fachgerechte Freilegung des Fachwerkes wurde dem Verein große Anerkennung zuteil. Leider musste das Gebäude nach der Machtergreifung Hitlers wegen der Gefahr einer Enteignung veräußert werden. Nach den beiden Weltkriegen, in denen der Verein zahlreiche Mitglieder verlor, nahm man sich der ärmsten in der Bevölkerung an. Man baute eine Suppen-Küche auf, versorgte die Leute mit Holz, zum Teil aus dem Bienwald, sammelte Kleider und Schuhe. Als die größte Not vorbei war, unterstützte man verschiedene Missionen und das Kolpingwerk durch Kleider und Werkzeug-Sammlungen. Aber auch der ökumenische Hungermarsch wurde ideell und finanziell gefördert. Weitere Höhepunkte waren jeweils die Feiern, zum 50., 75., 80. Und 90. Jubiläum der Kolpingsfamilie mit publikumswirksamen Veranstaltungen. Dabei standen auch die Gottesdienste im Mittelpunkt.

Der mit viel Beifall aufgenommene Vortrag unseres Kolpingbruders Klaus Stahl bildet mit zahlreichen weiteren Details seinen Niederschlag in der umfangreichen Festschrift zu diesem Jubiläum.

Neuaufnahmen: Ein Festakt bietet sich in geeigneter Weise an, die gerade im Jubiläumsjahr neu zum Verein gestoßenen 45 Mitglieder feierlich in die Gemeinschaft aufzunehmen. Leider waren nur wenige Personen dieser Einladung gefolgt. So wurden stellvertretend Werner Eckrich und Egon Sturm sowie die Familie Iris und Artur Metzger als Neumitglieder von der feiernden Vereinsfamilie begrüßt. Ihnen wurden vom Präses, dem Vorsitzenden und einem Teil der Ehrengäste die Vereinsnadel und ein Buch über den Gesellenvater Adolph Kolping übereicht. Auch die nachfolgenden Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft und für besondere Verdienste in der Kolpinggemeinschaft nahmen der Präses und Vorsitzende zusammen mit den stellvertretenden Bundespräses, dem Diözesanpräses und der Diözesanvorsitzende vor.

So konnten an diesem festlichen Abend zahlreiche Mitglieder für ihre 25 jährige Treue zum Verein geehrt werden. Diese fanden anlässlich des 75- jährigen Jubiläums den Weg zur Kolpingsfamilie. Leider waren auch hier einige der Mitglieder durch Krankheit und Urlaub verhindert. Stellvertretend nahmen deshalb Frau Regina Pollok, Franz Berkel, Helmut Baumann, Helmut Bartholmä, Herbert Hoock, Heinz Lang, Nikolaus Mistler, Erich Mayer, Hans Schwind und Richard Sturm unter dem Beifall der Festversammlung eine Urkunde, die silberne Ehrennadel und ein Präsent entgegen. Hermann Hoock wurde beim späteren Nachmittag der älteren Mitglieder für seine Treue gewürdigt. Gar auf eine 50-jährige Mitgliedschaft konnten an diesem Abend Josef März und Franz Sturm zurückblicken. Neben einer Urkunde und der goldenen Vereinsnadel wurde ihnen auch ein Präsent unter dem Applaus der Teilnehmer von dem Ehrungskomitee überreicht.

Für ihre langjährige aktive Mitarbeit in der Vorstandschaft, zum Teil in führenden Funktionen, wie Senior, Altsenior, Schriftführer, Kassier und vieles mehr, aber auch für ihre ständige Bereitschaft zur Mitwirkung bedankte man sich erstmals in der Kolpingsfamilie bei einem großen Personenkreis mit einer besonderen Ehrung. Die betroffenen Mitglieder waren von dieser Entscheidung der Vorstandschaft und des zuständigen Ausschusses überrascht. So konnten bei diesem Festakt Bernd Doser, Karl Fouquet, Anton Fuchs, Bruno Hoock, Leo Kamb, Gerhard Kessler, Alfred Krembel, Hans Kümmert, Gerhard Langknecht, Gerhard Magin, Theo-Franz Magin, Willi Mayer, Werner Reeb, Sebastian Rosenbach, Kurt Sattel, Adolf Schlosser, Heinz Schwind, Gerhard Sellinger, Siegfried Seufert und Heinz Sturm eine ansprechend gestaltete Ehrenurkunde und ein Weinpräsent feierlich überreicht werden.

Schließlich wurden die langjährigen Vorstandsmitglieder Franz Sturm, seit 1967 Kassier bzw. Schatzmeister, Heinz Sattel, seit 1970 Familienratsmitglied bzw. stellvertr. Vorsitzender, und Walter Hoock, seit 1974 Schriftführer, für ihr Engagement und Ihren     Einsatz zu Ehrenmitgliedern ernannt. Ihnen wurden an diesem Abend die entsprechenden Urkunden und Präsente unter dem Applaus der Festversammlung überreicht. Seit diesem Abend hat die Kolpingsfamilie zusammen mit Klaus Stahl und Karl Sturm insgesamt 5 Ehrenmitglieder.

Nach dem Abschluss des Festprogramms wurde allen Festteilnehmern und geladenen Gästen jeweils eine Festschrift überlassen. Diese Geste wurde dankbar angenommen.

Mitglieder des Arbeitskreises:

Für die Gestaltung des Festaktes waren verantwortlich: Der Vorsitzende Gerhard Weimer, der stellvertr. Vorsitzende Heinz Sattel, das Familienratsmitglied Gereon Stahl und die beiden Ehrenmitglieder Klaus Stahl und Karl Sturm. Später wurde der Schriftführer Walter Hoock hinzugezogen.

Die 26. Deutsche Fußball-Meisterschaften im Kolpingwerk verbunden mit Waldfest

Unsere Kolpingsfamilie hatte sich bereits im Jahre 1997 beim zentralen Kolpingwerk Köln beworben, anlässlich des 100-jährigen Vereins-Jubiläums die 26. Deutsche Fußball-Meisterschaften im Kolpingwerk ausrichten zu dürfen. Nach der endgültigen Zusage, die im Rahmen der Generalversammlung 1998 veröffentlicht und mit viel Freude und Begeisterung aufgenommen wurde, begannen sofort die notwendigen Vorbereitungen. Galt es doch Termine abzustimmen, Sportplätze zu besorgen, Schiedsrichter anzusprechen, die Übernachtungsmöglichkeiten zu klären und vieles mehr. Es wurden deshalb Verbindungen zum Kreis Ludwigshafen und der Stadt, Schifferstadt, zum Südwestdeutschen Fußball-Verband und zu den hiesigen Sportvereinen aufgenommen. Im Großen und Ganzen wurden wir bei unserem Vorhaben von allen Seiten gut unterstützt. Für diese Unterstützung bedanken wir uns bei allen recht herzlich.

Zur Vorbereitung dieser umfangreichen Veranstaltung, bei der mit rund 800 Gästen für die 40 Mannschaften im Jugend,- Damen,- Herren- und AH-Bereich zu rechnen war, wurden drei Ausschüsse gebildet. Der eine war zuständig für die Abwicklung der FB-Turniere, der andere für die Durchführung des Waldfestes und der dritte für die Gestaltung des Jugendgottesdienstes. Schließlich mussten Mitglieder, Freunde und Bekannte um ihre Mitwirkung an diesem verlängerten Wochenende angesprochen werden. Es wurde mit dem Einsatz von 250 bis 300 Personen für die Betreuung der Mannschaften und die Versorgung der Gäste gerechnet.

Vorbereitungen:

Bereits im März 2001 fanden sich 10 Mitglieder in der Schreinerwerkstätte der Fa. Klaus Stahl, Waldspitzweg, ein, um die auf unsere Veranstaltung hinweisenden Schilder zu fertigen. Sie sollten an den Ortseingängen und auf den Sportanlagen aufgestellt werden. Es wurde unter Anleitung von Klaus Stahl gehobelt, gefräst, zugeschnitten und verschraubt. Nach gut 4 Stunden waren die von einer Firma beschrifteten Tafeln mit den entsprechenden Rahmen versehen und zum Transport bereit. Anfang Juni sorgte eine Mannschaft von 4 Personen für die Aufhängung eines Transparentes über die Kirchenstrasse der St. Jakobus-Kirche und dem alten Rathaus, das markant auf unsere Veranstaltung hinwies.

Ein weiterer Einsatz folgte am 23. Juni 2001. An diesem Tag wurden die Hinweis-Tafeln an den Ortseingängen der Stadt aufgestellt. Dabei wurden die Standorte zuvor mit den Versorgungsträgern abgestimmt. Zur Aufstellung fanden sich 10 Mitarbeiter ein. Bei dem ersten Schild in der Waldseerstraße tat man sich noch etwas schwer, weil man noch nicht wusste, wie die Standfestigkeit gesichert werden konnte. Anschließend lief es zügig mit 2 Montage-Gruppen ab. Nach etwa 2, 5 Stunden war es geschafft. Schließlich war unvorhergesehen ein Einsatz zum Kopieren, Falten, und Heften des Programm-Heftes für die Fußballer-Veranstaltung Ende Juni erforderlich. Zeitweise hatten 3 bzw. 4 Personen fast 1,5 Tage bei der Stadtverwaltung zu tun. In diesem Zusammenhang auch herzlichen Dank an die Stadt für die Bereitstellung der Geräte und der Räumlichkeiten.

Der Termin der Veranstaltung rückte immer näher. So trafen sich am Samstag, 30.06., rund 40 Mitglieder und Freunde, darunter einige Jugendliche, zur Räumung von Schulsälen in der Realschule. Diese wurden für die Übernachtung der Gast-Mannschaften benötigt. Aus über 40 Räumen wurden Stühle, Bänke und alle losen Dinge entfernt und auf Gängen oder in anderen Räumen gestapelt. Durch den großen Einsatz war dies in knapp 1,5 Stunden erledigt.

Frau Lore Doser fand sich bereits am Mittwoch-Abend vor dem Fest nach Abschluss der Waldrand-Erholung von Schifferstadter Kindern mit einer Mannschaft zur Ausschmückung der Waldfesthalle ein. Sowohl Bühne als auch der große Raum wurden in den Kolping-Farben schwarzorange in Form von Gebinden, Girlanden, Laternen u. a. dekoriert. Alles war bereits vorher zu Hause zubereitet und abgestimmt gewesen.

Rund 50 Personen aus dem Vereins- und Bekannten-Kreis trafen sich dann am Morgen des Donnerstags, um das Vorzelt vor der Waldfesthalle zu montieren, mit Tische und Bänke zu bestücken, für die Beleuchtung zu sorgen und die Dekorationen anzubringen. Schließlich wurde das Gelände noch mit einem Zaun umgeben. Ein Teil spülte Gläser und Geschirr. Andere räumten das Gelände auf. Fahnen und Transparente wurden aufgezogen. Auch die Sportplätze wurden vorbereitet. Trotz großer Hitze ging alles wie am Schnürchen. Nach einem kleinen Imbiss zum Mittag konnte ein großer Teil der Helfer am frühen Nachmittag nach Hause. Einige führten noch Rest- und Detail-Arbeiten aus. Gegen Abend wurde die Dekoration des Zeltes durch die Truppe um Lore Doser noch ergänzt und die Tische mit schwarzen + orangenen Bahnen überzogen. Auch eine hübsche Bar wurde eingerichtet. Bis zum Einbruch der Dunkelheit war schließlich alles für den Betrieb gerüstet.


 

Waldfestbetrieb

Da die an den Fußball-Turnieren beteiligten Mannschaften bereits am frühen Nachmittag des Freitags anrücken sollten, hat man auch die Bevölkerung zum Waldfestbetrieb mit der Ausgabe von Speisen und Getränken eingeladen. Da dies in Schifferstadt ungewöhnlich war, wurde es auch nur zögerlich genutzt. ähnlich ergab es sich auch am Samstag-Vormittag. Da das Angebot stand und auch die Gäste versorgt werden mussten, war für den einwandfreien Betrieb die Ausarbeitung eines exakten Einsatzplanes erforderlich. Dabei wurde von täglich 3 Arbeitsschichten ausgegangen. Es mussten Bierstand, Getränkestand, Essenzubereitung und Ausgabe, die Kaffee-u. Kuchen-Bar, sowie die jeweiligen Kassen mit dem entsprechenden Personal besetzt werden. So kamen für diese Leistungen während der Feiertage über 200 Personen zum Einsatz. Dabei wurde soweit möglich auf die Wünsche des Einzelnen eingegangen. Der eine kam nur für eine Schicht in Frage, andere stellten sich gar für 3 Schichten zur Verfügung oder halfen noch bei der folgenden aus, wenn es dort eng wurde. Deshalb war es sehr erfreulich, wie alle Mitglieder und Freunde zum Gelingen beitrugen. Falls die Arbeit nachließ, half man beim Aufräumen und Säubern. Auch der Nachtdienst aus 3/4 Personen war sehr gefordert. Er hatte nicht nur Bewachungs-Aufgaben, sondern richtete die Waldfesthalle mit dem Vorzelt bereits für den kommenden Tag her. So wurde ausgekehrt, gespritzt, Tische und Bänke zurechtgerückt. Dabei verließen einzelne Besucher erst zwischen 3.00/4.00 Uhr die Lokalität.

Um kurz nach 6.00 Uhr standen die ersten Sportler zum Frühstück auf der Matte. Nicht vergessen soll auch die Frühschicht-Mannschaft werden, die ausschließlich aus Frauen bestand. Sie rückte unter Leitung von Hedwig Sattel am ersten Tag bereits um 4.30 Uhr, am zweiten Tag um 5.00 Uhr in der Halle an. Es galt das Frühstück für die rund 700 Sportler mit ihren Anhängern herzurichten. Es war schon eine Augenweide, wie sie die Platten mit Wurst, Schinken, Käse und Obst präsentierten. Auch die anderen Zutaten, wie Butter, Gelee, Säfte u. a. waren hübsch arrangiert. Kaffee und verschiedene Sorten von  Tees wurden an der Bar gereicht. Viele Teilnehmer lobten das reichliche Angebot und die tolle Aufmachung in der nüchternen Halle. Das Frühstück zog sich entsprechend dem zeitlichen Einsatz der Mannschaften dahin. Erst mit dem Anrücken der ersten Schichten an den Tresen fanden die Frauen Muse, sich selbst dem Frühstück hinzugeben und es langsam auslaufen zu lassen. Darüber hinaus war es notwendig eine Ansprech- und Wachmannschaft für die Schule während der Belegung abzustellen. Diese Aufgabe hatten Franz Schmitt und Hans Seißler praktisch rund um die Uhr übernommen. Sie mussten den einzelnen Mannschaften die Zimmer zuweisen, Hinweise geben, wo sie was finden, Unfug verhindern, Ansprechpartner sein und vieles mehr. Bei den vielen jungen Leuten war dies keine einfache Aufgabe. Schließlich wurde jeder auswärtigen Mannschaft ein/e Betreuer/in zur Seite gestellt. Diese sollten auf die Anliegen der Leute eingehen, ihnen die Wege     zeigen, ihnen in Notfällen die richtigen Wege aufzeigen u. a. m. Also mussten für diese Aufgaben insgesamt 35 Personen abgestellt werden. Dieser Personenkreis setzte sich im Wesentlichen aus ehemaligen Sportlern und Jugendlichen zusammen. Auch sie waren während der Tage ständig unterwegs. Abschließend kann man festhalten, dass von Seiten der Betreuung der Gäste bezüglich Speise und Getränke alles vorzüglich abgelaufen war. Dies ist natürlich nur auf die vorbildliche Organisation und auf den selbstlosen Einsatz jedes Einzelnen zurückzuführen. Anerkennend sollte auch die ausgezeichnete Kameradschaft erwähnt werden, die sich darin zeigte, dass man sich in Notsituationen gegenseitig unterstützte.


 

Erster Tag-Freitag, 06. Juli

Ab 16.00 Uhr trafen in der Waldfesthalle allmählich die ersten Mannschaften nach dem Bezug ihrer Quartiere ein. Einige Gruppen hatten sich im nahen Hallen- und Freibad bei der Hitze noch etwas abgekühlt. Andere ließen sich bei einer Rundfahrt über die Stadt informieren. Zu den Sportlern gesellten sich auch langsam die einheimischen Interessenten. Gegen 18.00 Uhr füllte sich die Halle. Jede Mannschaft mit ihren Anhängern, die eintrudelte, wurde mit einem lauten Hallo und mit Schlachtgesängen begrüßt. Denn viele der Sportler kannten sich aus den alljährlichen Begegnungen. Dazwischen fanden sich auch die Offiziellen der Verbände und die Ehrengäste ein. Hervorzuheben sei hier nur der ehem. Geschäftsführer des Kolpingwerkes DV Speyer und Expräsident des 1. FC Kaiserslautern Norbert Thines, ein alter Freund unserer Kolpingfamilie. Er hatte 2 Mitglieder des FCK-Stammtisches die Herren Artur Misamer und Arno Müller im Schlepptau. Sie überreichten unserem Vorsitzenden den vom FCK gestifteten Spielball für das Endspiel.

Eröffnung:

Um 19.30 Uhr ging es dann richtig rund. Die „Oberhaiser Krokoguggler“ zogen in ihren farbenprächtigen Gewändern     mit Pauken und Trompeten sowie mit Kind und Kegel in die nun fast volle Halle ein. Mit ihren fetzigen Rhythmen heizten sie kräftig ein. Bald stand das Publikum auf Bänken und Tischen und wiegte sich im Takt. Die Stimmung wuchs zu einer immensen Lautstärke.

 

Begrüßung und Grußworte:

Gegen 20.30 Uhr begrüßte der Vorsitzende Gerhard Weimer die Gäste. Es folgten kurze Grußworte von Bürgermeister und Kolpingbruder Edwin Mayer, KB Norbert Thines und KB Stefan Gillich vom Zentralverband des Kolpingwerkes Köln, als zuständiger Referent für den Sport. Anschließend führte unser KB Siegfried Seufert in launischen Worten durch die Auslosung der Spielgruppen und Paarungen für die Fußball-Turniere bei den Damen, der Jugend, der Herren und der Herren über 32. Assistiert wurde er dabei von der jungen Maren Doser. Sie entnahm als kleine Glücksfee die Kassiber mit den Namen der Mannschaften aus der Lostrommel. Nach der Auslosung wurde unter den einzelnen Mannschaften über die entsprechenden Erfolgsaussichten spekuliert.

Die Show-Band „Dr. BEAT“ zerstreute bald diese Überlegungen und heizte mit ihren rassigen Weisen wieder kräftig ein. Es wurde gesungen und geschunkelt. Die Tanzfläche war bald stark frequentiert. Die Stimmung und gute Laune kochte. Dabei bekamen die Gäste nicht mit, dass ein starker Orkan, der etliche Bäume in der Nähe entwurzelte, und ein gewaltiges Gewitter über die Stadt hinweg zogen. Dieser Wetterumschwung brachte aber auch angenehmere Temperaturen.


 

Zweiter Tag-Samstag, 07. Juli

Fußballturnier:

Die Temperaturen an diesem Tag waren merklich kühler als an den Vortagen. Aber auch das Wetter war unbeständiger geworden. Einzelne Regenschauer gingen über den Spielorten nieder. Sie brachten jedoch keine wesentliche Beeinträchtigung des Spielbetriebes. So konnten gegen 8.30 Uhr die ersten Begegnungen auf den drei Sportgeländen angepfiffen werden. Die Jugend-Mannschaften spielten auf dem Rasenplatz und die Herren ü 32 auf dem Hartplatz des SV Phönix um die Platzierungen in ihren Gruppen. Die Herren-Mannschaften maßen ihre Spielstärke auf dem Rasenplatz des FSV 13/23 in vier Gruppen. Den Frauen-Mannschaften blieb das Städtische Stadion vorbehalten. Alle Spielorte waren gut zu Fuß von der Waldfesthalle aus zu erreichen. Trotzdem hatten die Sportvereine gemäß Absprache am Spielort noch entsprechende Versorgungs-Stationen für die Spieler und Schlachtenbummler eingerichtet. Somit brauchte hier niemand zu hungern und zu dursten. Diese Angebote wurden auch reichlich genutzt. Die Spiele selbst verliefen äußerst fair. Die Fairness ging sogar soweit, dass alle Frauen-Mannschaften auf eine Spielerin verzichteten, wenn sie gegen die Mannschaft antreten musste, die leider nur 10 Damen aufbieten konnte. Es wurden keine größeren Verletzungen eines Akteurs bekannt. So das der engagierte Hilfsdienst der Malteser nicht eingreifen musste.

Recht interessant und vielfach ausgeglichen verliefen die meisten Begegnungen. Nur wenige endeten mit einem großen Trefferunterschied. Die Unterstützung von außen war je nach Fanzahl und Art des Spiels recht unterschiedlich. Die einheimischen Zuschauer bekannten sich meist zu den besser Spielenden. Die Resonanz war erstaunlich gut, darunter viele Kinder und Jugendliche. Die Abwicklung der Spiele erfolgte recht zügig, so dass der vorgesehene Zeitrahmen gut eingehalten werden konnte. Gegen 17.00 Uhr waren die Spiele der Vorrunden abgeschlossen. Damit hatten die Spieler und Fans ausreichend Zeit sich auf die nächsten Termine vorzubereiten.

Jugendgottesdienst:

Um 18.30Uhr waren alle Teilnehmer mit ihren Fans zu einem Jugend-Gottesdienst in der nahen St. Laurentius-Kirche eingeladen. Man hatte kurzfristig diese Kirche gewählt, da die wechselhafte Witterung eine geplante Veranstaltung im Freien beim Schulzentrum eventuell nachteilig beeinflusst hätte. Eine Prozession von Teilnehmern bewegte sich zwischen Schulzentrum und dem Gotteshaus, das bis auf den letzten Platz besetzt war. Zelebriert wurde der Gottesdienst von Sportpfarrer Michael Kühn, der im Jahr zuvor die deutschen Sportler bei der Olympiade in Sydney betreute. In seiner Predigt ging er auf das Symbol „Nagel“ ein. Dieser Stift könne Materialien zusammenfügen, was auf den Sport, insbesondere auf den Mannschaftssport übertragen, immer anzustreben ist. Er könne aber auch verletzen, was meist nachteilige Auswirkungen zeigt.

Mitgestaltet wurde die heilige Messe von einer Gruppe Schüler und Jugendlicher bei dem Gebeten und musikalisch durch die Gesangs- und Instrumentalgruppe „Grenzenlos“. Die Banner der beteiligten Mannschaften gruppierten sich nach ihrem Einzug um den Altarraum. So wurde der Gottesdienst für alle Besucher zu einem eindrucksvollen Erlebnis.

Waldfest:

Ab 9.00 Uhr wurde der Waldfestbetrieb aufgenommen. Zunächst machten Schlachtenbummler der einzelnen Mannschaften von diesem Angebot Gebrauch. Sie hatten meist am Abend zuvor ausgiebig gefeiert und vielleicht dabei etwas mehr getrunken. Aber auch mitgereiste Eltern mit ihren Kleinkindern ließen sich an dem frühen Vormittag gerne bewirten. Der angrenzende Spielplatz und der nahe Vogelpark boten den Kindern zwischendurch entsprechende Abwechslung. Gelegentlich schauten einzelne Mannschaften während der Spielpausen vorbei. Erst kurz vor der Mittagspause ließen dich die ersten Freunde und Bekannten der Kolpingsfamilie sowie Fußball-Begeisterte der näheren Umgebung blicken. Sie kamen vorbei, um sich vor den nächsten Begegnungen zu stärken. Dabei genoss man die gemütliche Atmosphäre und die vor der Witterung schützende Halle mit ihrem Zelt. Der Zuspruch steigerte sich am Nachmittag, so dass bald die Halle voll besetzt war.

Tanzveranstaltung:

Die gesonderte, aufwändige Werbung für diese Veranstaltung in der Stadt und der Umgebung verfehlte ihre Wirkung nicht. Schon lange vor Beginn strömten Jung und Alt durch die Straßen zur Waldfesthalle. Die einen, um tatsächlich den heißen Rhythmen der weitbekannten Show-Gruppe „Peppermint Party“ im Tanz zu folgen, die anderen, um ein für sie einmaliges Show-Spektakel zu erleben. Beide kamen dabei voll auf ihre Kosten. Nur die Leute an der Kasse hatten bei dem massiven Ansturm zunächst ihre Probleme. Erst recht als keine Eintrittskarten mehr vorhanden waren. Dabei half man sich mit Stempeln. Wer kein Sitzplatz auf einer Bank hatte, machte es sich stehend an der Bar oder gar auf dem blanken Boden sitzend bequem. Fast den gesamten Tag hat die Musikgruppe aus dem Karlsruher Raum benötigt, um ihre Geräte, Verstärker, Lichtorgeln und Instrumente zu installieren. Dabei reichte ihnen noch nicht einmal die große Bühne. Auch Teile des Saals wurden noch bestückt. Für den Betrieb der Anlage musste gar ein eigener Strom-Anschluss hergestellt werden. Gegen 21.00 Uhr war es dann soweit. Mi ihrer modernen Musik mit mehr oder weniger bekannten Rhythmen brachte die „Peppermint Party“ die Halle und das Zelt zum Vibrieren. Das Publikum ging begeistert mit. Bald war die Tanzfläche dicht gedrängt. über die Lautstärke partizipierte die nähere und weitere Umgebung, die vorher über Handzettel darauf hingewiesen wurden. Die optischen Effekte waren eindrucksvoll. Im Nu verflogen die kurzweiligen Stunden. Es nahte schon der graue Morgen, als sich die letzten Gruppen auf den Heimweg machten. Einige Fans ließen sich gar in der Halle nieder und schliefen auf Bänken.


 

Dritter Tag-Sonntag. 08. Juli

Fußball-Turnier-Zwischenrunde

Der Vormittag war der Zwischenrunde zur Ermittlung der Finalgegner und der Platzierungen vorbehalten. Es wurden auch die Plätze 3 und 4 ausgespielt. Bei diesen Begegnungen war schon ein gewisser Ehrgeiz im Spiel. Wenn man in den Vorrunden soweit gekommen war, wollte man auch in das Endspiel. Es gab deshalb hier schöne und spannende Spiele. Einige mussten gar durch Elfmeter-Schießen entschieden werden. Trotz einer gewissen Härte blieben die Begegnungen fair. Unsere Jugend- und Herren-Mannschaften zogen jeweils in die Endspiele ein. Dabei spielten die Jüngeren souverän auf. Die Herren mussten eine Niederlage in der Vorrunde verkraften. Die Herren Ü32 scheiterten mit einer 0:1 Niederlage am Einzug ins Finale. Das gleiche Ergebnis führte schließlich zum 4. Platz. Dabei war man in beiden Begegnungen mindestens ebenbürtig, nur das Tore-Schießen wollte nicht klappen. Trotzdem ein toller Erfolg. Trotz gelegentlicher kurzer Regenschauer konnten auch diese Spiele frist- und zeitgerecht über die Bühne gebracht werden.

Endspiele:

Sämtliche Endspiele wurden am Nachmittag auf dem Rasenplatz im städtischen Stadion ausgetragen. Eine ansehnliche Zuschauer-Kulisse aus Schlachtenbummlern der Mannschaften und aus vielen Fußball-Fans der Stadt und näheren Umgebung verfolgten die Begegnungen. Diese waren von Kampf, Rasse, Spielwitz, Einsatz geprägt, so dass die Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen.

Im ersten Spiel besiegte die Senioren-Truppe ü 32 von Riesenbeck die Elf von Rüschendorf mit 0:2 Toren. Bei der Jugend kam es zu einem Finale zwischen dem Titelverteidiger und dem einheimischen Team. In einem rassigen Kampfspiel siegte die cleverere und körperlich stärkere Mannschaft aus Holzhausen-Ohrbeck in der Nähe von Osnabrück mit 2:1. Auch bei den Damen kam es zu einem spannenden Spiel zwischen zwei gleichwertigen Mannschaften. Hier verließen die Frauen von Riesenbeck nach einem herrlich herausgespielten „Golden Goal“ in der Verlängerung als 0:1 Sieger über die tapferen Molsberger den Platz. Im Finale der Herren kam es zur Begegnung der beiden Vertreter der Diözese Speyer, also zu einem echten Derby. In einem rassigen und mit schönen Kombinationen gespickten Spiel zwischen den alten Rivalen siegte die technisch bessere Schifferstadter Elf mit 0:3 Toren über den Titelverteidiger aus Landstuhl verdient. Die Freude der Mannschaft über ihren 4. Meistertitel, war natürlich riesengroß. Lag doch der letzte Titel gerade 10 Jahre zurück und wurde an gleicher Stätte erkämpft. Auch die zahlreichen Zuschauer stimmten in den Triumph mit ein.

Siegerehrungen:

Die Ehrungen der jeweils 4 ersten Mannschaften in den einzelnen Leistungsklassen wurden in der Waldfesthalle vorgenommen. Daraus ergab sich, dass es zwischen dem Sportgelände beim Schul- und Sportzentrum der Stadt und der Halle zu einem wahren Corso kam, der zeitweise den Verkehr auf den angrenzenden Straßen lahmlegte. Mit ihren Schlachtgesängen, unterstützt von Trompeten, Hupen u. a. m., machten sich insbesondere die siegreichen Mannschaften weithin lautstark bemerkbar. Ausgelassenheit und pure Lebensfreude wälzten sich über Straßen und Wege. Die siegreiche einheimische Mannschaft steckte mit ihren lauten „Wir sind die Champions“ die bis auf den letzten Platz besetzte Halle an. Alle standen Kopf, so dass bald das eigene Wort nicht mehr zu verstehen war. Eine tolle Stimmung machte sich breit.

Auf der Bühne waren die zu vergebenden Pokale übersichtlich und für das Auge optisch auffallend aufgereiht. Dies ergab ein eindrucksvolles Bild. Mit etwa halbstündiger Verspätung schritt man unter großen Beifall und oft lauten Jubelstürmen zur Verleihung. Präses Pfr. Franz Wolsiffer überreichte zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden Gerhard Weimer den Pokal an den jeweiligen 4. Platzierten. Dabei durften sie die eigene Herren Ü 32 Mannschaft als erste ehren. Der Diözesan-Vorsitzende des Kolpingwerks Speyer Rolf Schäfer händigte den Pott den Dritt-Platzierten aus. Der Vertreter des Zentralverbandes des Kolpingwerkes in Köln, Stephan Gillich, überreichte dem Vize-Meister den Cup. Schließlich ehrte Kolpingbruder Edwin Mayer, Bürgermeister der Stadt und Schirmherr der Veranstaltung, die Sieger mit der Übergabe der entsprechenden Trophäen. Gerade hier spielten sich auf der Bühne unglaubliche Jubelszenarien ab. Schlachtgesänge hallten durch die Halle und Zelt. Insbesondere bei dem mit großem Anhang erschienen Riesenbecker - Mannschaften der Senioren wie der Damen. Erst recht, als die einheimische Elf mit ihrem Betreuer Bernd Doser und seinen Reservisten aufmarschierte. Aufgrund der ausgelassenen Stimmung zogen sich die Ehrungen fast eine Stunde hin. Die meisten Mannschaften ließen es sich nicht nehmen, ihre Pokale mit Sekt zu füllen und diese unter sich kreisen zu lassen. Dabei wurde man wieder auch von den trinkfesten Damen beeindruckt, die jeweils einen Stein mit einem Liter Mix aus Bier und Limo in kurzer Zeit verkonsumierten. Sie stärkten sich wohl für die lange Heimreise.

Waldfest:

Wie am Vortag begann der Waldfestbetrieb gegen 9.00 Uhr. Für so manchen Nachtschwärmer kam dieser frühe Zeitpunkt gerade recht. So konnte er doch den aufkommenden Durst rechtzeitig löschen und seinen Hunger stillen. Bald gesellten sich die traditionellen Frühschöppler und Stammtischler dazu, die sich Sonntag für Sonntag von Mai bis September bei dieser Atmosphäre zum Plausch treffen. Ab 11.00 Uhr nach dem Ende des Gottesdiensts in den einzelnen Kirchen fanden sich in großer Zahl auch die Sympathisanten der Kolpingsfamilie ein. Sie brachten dann, meist die komplette Familie auch Freunde und Bekannte mit. Zu Hause blieb an diesem Tag die Küche kalt. Sie wussten, dass auf dem Waldfestgelände ein preiswertes Speise- und Getränkeangebot auf sie wartete. Schließlich fand man hier noch zahlreiche Gleichgesinnte, mit denen man sich gut unterhalten konnte. Auch Mitglieder befreundeter Vereine sowie der Kultur- und Sport-Vereinigung gewährten durch ihre Anwesenheit entsprechende Unterstützung. So war kurz vor der eigentlichen Mittagszeit die Halle mitsamt dem Zelt bis auf den letzten Platz besetzt. Die Männer und Frauen am Tresen hatten bei dem Andrang natürlich viel zu tun. Aber auch an den Kesseln, Pfannen, Töpfen u. a. Einrichtungen kamen die Leute heftig ins Schwitzen. über drei Stunden ging es dabei drunter und drüber, bis sich der Betrieb etwas legte. Die Hektik verlagerte sich dann immer stärker zur Kaffee- und Kuchen-Bar. Aufgrund des großen Kuchen- und Torten-Angebots, vollständig durch Mitglieder gespendet, hatten hier die Frauen viel zu tun. Am Schluss hatten sie über hundert Kuchen an den Mann bzw. die Frau gebracht. Gegen 18.00 Uhr war nichts mehr da. Nach dem Eintrudeln von Spielern und Fans von den Fußballplätzen und dem Stadion setzte ein erneuter Run auf Tresen und Essen-Büffet ein. Dieser hielt dann über die Siegerehrung bis gegen 20.00 Uhr an. Ab diesen Zeitpunkt wurde es dann etwas ruhiger. Die einen oder anderen, insbesondere die auswärtigen Gäste, brachen zum Heimweg auf. Zwei Stunden später begann sich schließlich Halle und Zelt zu leeren, so dass gegen 23.00 Uhr mit einem Teil der Aufräum-Arbeiten und Säubern der Einrichtungen begonnen werden konnte.


 

Der vierte Tag war der Tag des großen Aufräumens und Säuberns. Zwischen 8.30 und 9.00 Uhr fanden sich freiwillig über 70 Mitglieder, Freunde und Bekannte auf dem Waldfestgelände ein. Einige, die am Abend zuvor besonderen Grund zum Feiern hatten, gesellten sich im Laufe des Vormittags dazu. Schnell waren verschiedene Mannschaften gebildet und entsprechende Aufgaben zugeteilt. Eine große Gruppe half zunächst beim Abbau des Zeltes, da das Fahrzeug früher eintraf als abgesprochen. Zum Glück hatte man am Abend zuvor bereits die Bar abgebaut und Bänke und Tische ausgelagert. Bis die Planen abgenommen waren, waren Beleuchtung und Dekoration beseitigt. Nach weniger als 2 Stunden konnte sich das auf dem LKW verstaute Zelt auf den Weg machen. Andere demontierten die Hinweisschilder an den Ortseingängen und in der Stadt. Die zahlreichen Fahnen wurden eingeholt. Der Zaun wurde abgebaut und transportfähig zwischengelagert. Die in Anspruch genommenen Plätze geräumt und gesäubert. Eine Gruppe von Frauen spülten das Geschirr und die Gläser und sortierten sie ein. Sie säuberten die Einrichtungen und Toiletten. So kurz nach 12.00 Uhr war das meiste geschafft und an Ort und Stelle gebracht. So traf man sich zum gemeinsamen Imbiss bei warmem Wetter vor der Halle und ließ es von diesem Zeitpunkt an gemütlich angehen. Die meisten Helfer machten sich anschließend auf den Heimweg. Wenige halfen noch bei den Aufräumarbeiten in der Schule, andere beim Sortieren der Getränkegebinden. Gegen 15.30 Uhr war wieder alles in Schuss, zum Teil besser als man es beim Antritt vorfand. Die Aufräum-Arbeiten machten allen Helfern Spaß, da sich niemand schwer tun musste, weil eine andere Hand hilfreich einsprang, und alles zügig vonstattenging. Wie über die ganzen Tage hin, war eine großartige Bereitschaft aller Beteiligten anzutreffen. Die Vorstandschaft hatte sämtliche Helfer bei den bisherigen Veranstaltungen und die Fußballspieler am 22.09.01 in das Pfarrzentrum St. Jakobus zu einem Treffen eingeladen. Viele waren dieser Einladung gefolgt. In seiner Begrüßung ließ der Vorsitzende Gerhard Weimer das bisherige Geschehen Revue passieren. In herzlichen Worten bedankte er sich bei allen für ihren Einsatz. Den Spielern überließ er als Erinnerung die Fotos der jeweiligen Mannschaft mit entsprechender Widmung. Bei einem kostenlosen Imbiss entwickelte sich im Laufe des Treffens eine rege Unterhaltung. Auch die eingerichtete Bar wurde immer stärker in Anspruch genommen. So zeigte sich bei diesem so genannten „Helfer-Treff“ auch wieder der gute Gemeinschaftsgeist, auf den die Kolpingsfamilie mit Recht stolz sein darf.

Waldfest-Ausschuss:

Heinz Sattel, Hermann Sturm, Gertraud Fuchs, Klaus Johann, Gerhard Kessler, Gerhard Magin, Peter Niederer, Andreas Scheffner, Gereon Stahl, Edwin Strubel und Uwe Wünstel

Sport-Ausschuss:

Albert Bianchini, Bernd Doser, Bernd Isselhard, Gerhard Langknecht, Werner Reeb, Stefan Rosenbach, Heinz Sattel, Stefan Sattel, Franz Schmitt, Karl Teutsch, Markus Waldhauser und Gerhard Weimer.

Gottesdienst-Team:

Präses Pfr. Franz Wolsiffer, Klaus Hoffelder, Klaus Johann, Daniela Langknecht, Sabine Rosenbach, Markus Waldhauser, Gerhard Weimer und Uwe Wünstel.

Jubiläums-Herbstfahrt vom 15. Bis 29. Oktober 2001 nach Süditalien und Rom

Im Jubiläumsjahr der Kolpingsfamilie unternahm man im Oktober die 25. Herbstfahrt. Diese Bildungs- u. Wallfahrt brachte die 50 Personen starke Gruppe zu Zielen in Süditalien und Rom. Erstmals stand diese Reise nach der plötzlichen schweren Erkrankung von Hedwig Sattel, der Frau des langjährigen und erfahrenen Reiseleiters Heinz Sattel unter der Leitung und geistlichen Betreuung von Kolpingbruder Pfarrer Joachim Feldes von der Pfarrei St. Jakobus in Frankenthal. Der gebürtige Schifferstadter hatte einige Zeit in Rom studiert und sich dabei für die Geschichte des Landes und der italienischen Hauptstadt interessiert. Diese seine Kenntnisse kamen der großen Reisegruppe zugute. Allerdings brachten sie ihn auch in eine missliche Lage. So wurde er auf der Heimfahrt bei seinen letzten Erläuterungen vor dem Dom von Florenz kurzfristig verhaftet. Nur der Uneinigkeit der drei Polizeibeamten und aufgrund seines geistlichen Standes ließen sie ihn nach einem gut viertelstündigem Verhör ungeschoren davonkommen. Denn fremde Führungen durch die Stadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten sind nicht erlaubt. Allen Teilnehmern war die Erleichterung seiner Freilassung anzumerken. Das erste Ziel dieser Reise war das auf einer Bergkuppe weithin sichtbare, ca. 500 Meter hoch gelegene Kloster Montecassino. Es wurde 529 nach Christus vom hl. Benedikt gegründet und war über Jahrhunderte Ausgangspunkt der christlichen Erneuerung für die Kirche. Aufgrund seiner imposanten Lage und seiner Bedeutung wurde es durch die Langobarden und Sarazenen, aber auch durch ein gewaltiges Erdbeben mehrfach total zerstört. Am 15. Februar 1944, in der Endphase des 2. Weltkrieges, wurde es innerhalb von drei Stunden bis auf Teile der Krypta erneut dem Erdbeben gleichgemacht. Sofort nach dem Krieg machte man sich an den Wiederaufbau dieser symbolischen Abtei. Was heute zu sehen ist, entspricht äußerlich den ursprünglichen Bauplänen gemäß dem Leitsatz „wo es stand und wie es war“. Auch die ausgelagerten Kunstschätze sind zwischenzeitlich wieder heimgekehrt und den Besuchern in einem ausgedehnten Museum wieder zugänglich. Die herrliche Basilika, die zahlreichen hübschen Kapellen und die schlichten Kreuzgänge hinterließen einen unvergesslichen Eindruck. Wie hart das Gebiet um das Kloster im letzten Krieg umkämpft war, zeigen die Soldaten-Friedhöfe verschiedener Nationen in der Umgebung. Unsere Gruppe stattete dem deutschen Friedhof mit rund 30.000 Gefallenen im nahen Caira einen kurzen Besuch ab.

Von einem Hotel am Rande der Industriestadt Castellamare am Golf von Neapel bereiste man die Region. So setzte man gleich am ersten Tag mit einer Fähre zur idyllischen Insel Capri über. Beeindruckend war die tief in einem Ruderboot liegend, befahrene „blaue Grotte“, in der sich das Tageslicht in einem tiefen Blau im Wasser bricht. In dem auf einer Anhöhe gelegenen Städtchen Anacapri besuchte man die Kirche San Michele mit dem imposanten Majolica-Fußboden und die Villa Michele mit seinem romantischen Garten und der tollen Aussicht über das Städtchen Capri mit dem Hafen. Vom reizvollen Park über den Ruinen der Villa des Kaisers Augustus genoss man den Ausblick auf die malerische Bucht Marina und die bizarren Faraglioni-Felsen. Auf der Rückfahrt erlebte man den viel besungenen Sonnenuntergang über Capri und das Glühen der Felswände entlang der Bucht von Sorrent.

Salerno ist die 2. größte Stadt Süditaliens. Sie wurde im Mittelalter durch seine medizinische Universität weltbekannt. Im Dom der Stadt findet man wunderschöne Mosaiken und in der Krypta einen Sarkophag mit den Reliquien des Evangelisten Mathäus. Das nahe Paestum ist eine von den Griechen um 650 v. Christus gegründete Siedlung. Hier sind heute noch 3 gut erhaltene Tempel und Teile eines Amphitheaters zu bewundern. Das archäologische Museum der Stadt verfügt über eine umfangreiche Sammlung von Funden aus der Siedler- und Römer-Zeit.

Die viel besungene Stadt Neapel wird vom Verkehr beherrscht. Dabei scheint keine Verkehrsregel zu gelten. Hier galt das Interesse dem prächtigen Dom mit der „Blutwunder“-Kapelle. Der Lebenssaft des geliebten Schutzpatrons der Stadt San Genaro verflüssigt sich jedes Jahr im September. Sollte das Wunder ausbleiben, droht großes Unheil. Die nahe Kapelle San Genero gleicht einem Gruselkabinett mit menschlichen Skeletten. Aber auch eine unglaublich zarte Marmorskulptur des verschleierten Christus findet man hier. Durch die „Krippengasse“ gelangte man zur barocken Kirche „Santa Chiara“ mit ihrem hübschen Klostergarten, in dem Majolika-Fliesen die Mauern, Brunnen, Bänke, Pfeiler u. v. m. zieren. Bei einer Rundfahrt lernte man noch einige Stadtteile kennen, wie Cuma, von Griechen gegründet, Baia, die einst vornehmste und lasterhafte Stadt der alten Römer, Solfatara mit seinem übelriechenden Vulkankrater und Pozzoli, die Geburtsstadt der Filmgröße Sophia Loren. Von Posillipo hatte man einen herrlichen Ausblick über die Stadt und ihren Hafen. Bei der Rundfahrt durch die Halbinsel von Sorrent wurden die Teilnehmer von reizvollen Landschaften überrascht. Hier die Steilküste entlang des Golfs von Sorrent mit zahlreichen Olivenbäumen auf den Terrassen. Es folgt die Waldregion der Littarie-Berge. Dort die noch steilere Küste entlang des Golfs von Salerno mit ihren Zitronen und Orangenbäumen, genannt Amalfi-Küste. Fast senkrecht fallen die kahlen Felswände in das blaue Meer. In die Nischen kuscheln sich die Siedlungen in ihrem typischen Stil. Die hellen Häuser sind gerade zu übereinander gestapelt. In der schönen, barocken Kirche von Praiano mit ihrem farbenfrohen Majolika-Fussboden feierte die Gruppe mit Pfr. Feldes die heilige Messe. Anschließend besuchte man die Smeraldo-Grotte, nachdem man mit dem Fahrstuhl 300 m tief auf Strandhöhe hinab gefahren war. In der Höhle erscheint das Wasser durch die Lichtbrechung smaragdgrün. Auf der Sohle konnte man eine Unterwasser-Krippe aus Keramik bestaunen. In der ehemaligen Handelsstadt Ravello besuchte man den Dom San Pantaleone mit dem prächtigen Bronzeportal, den bedeutenden Mosaiken und der Kapelle mit dem Blutwunder. Wie in Neapel verwandelt sich seit 1557 am 27. Juli jeden Jahres das Blut des heiligen Pantaleon vom festen in flüssigen Zustand. Beeindruckt war man auch von der gepflegten Blumenterrasse der Villa Rufolo, die auch einen unvergesslichen Ausblick über die amalfitanische Küste gewährte. Richard Wagner war bereits von diesem so genannten Maurischen Hof begeistert.


 

Bei einem kurzen Aufenthalt in Sorrent besuchten viele Teilnehmer den Dom San Philippus und Jakobus, dessen Inneres barockisiert wurde. Interessant war der Aufenthalt in Amalfi. In der Altstadt wurde man auf die Gräber bei den Wohnhäusern aufmerksam. Eine hohe breite Treppe führt zum Dom St. Andreas mit seiner viel gestaltigen Fassade und einem mächtigen romanischen Turm. Das Innere wurde zum großen Teil barockisiert. Unter dem Hochaltar finden sich die Gebeine des von Patras überführten heiligen Andreas.

Eine wahre Prozession von Bergwanderern aus vielen Nationen machte sich mit unserer Gruppe auf, den Vesuv, des z. Zt. sehr ruhigen einzigen Vulkans auf dem Festland von Europa zu besteigen. In knapp 1.200 m Höhe konnte man einen Blick in den großen Krater werfen, aus dem an verschiedenen Stellen Schwefelwolken emporstiegen. Aber auch die Aussicht auf den Golf von Neapel und seine Umgebung war phänomenal. Nach der Abfahrt besichtigte man die Ausgrabungsstätte Herculaneum, am Fuße des Vesuvs. Nur etwa ein Viertel dieser einst 5.000 Einwohner zählenden Stadt, griechischen Ursprungs wurde von der etwa 20 m hohen Schlammdecke freigelegt. Der Hafen weist darauf hin, dass die Stadt ursprünglich am Meer lag. Da einige Gebäude noch vollständig erhalten sind, kann man nachvollziehen wie die damaligen Menschen lebten, als das Unheil im Jahre 79 n. Chr. über die Stadt plötzlich hereinbrach.

Ähnliche Feststellungen wurden bei den Ausgrabungen von Pompeji getroffen. Hier konnte man die von Etruskern gegründete, von den Griechen entwickelte und von den Römern eroberte Stadt zu 90% freilegen. Sie war bei dem gleichen Ausbruch nur mit einer 6 bis 8 m dicken Ascheschicht überdeckt. Abgüsse von gefundenen Menschen und Tieren zeigen die plötzliche Erstarrung in Gesichtszügen und Haltungen. Man schätzt die Zahl der damaligen Einwohner auf 20-25.000. Man fand aber auch, dass wenige Jahre zuvor, die Stadt von einem heftigen Erdbeben erschüttert wurde. Denn viele der Gebäude, darunter die Basilika, waren noch nicht wieder vollständig hergestellt. Die von einer Mauer umgebene Stadt verfügte über viele öffentliche Einrichtungen, wie Verwaltung, Tempel, Bäder, Toiletten, kleines und großes Amphitheater und vieles mehr. Am Nachmittag teilte sich die Gruppe. Sieben Teilnehmer fuhren mit der Seilbahn auf den Hausberg von Castellamare, auf den 1.131 m hohen Monte Faito. Von hier aus hatte man nach einem beschwerlichen Abstieg zu einer baumfreien Gebirgsplatte tolle Aussichten auf den gesamten Golf von Neapel bis hin zu den Inseln Capri und Ischia. Gelegentlich, wenn die Wolken verzogen, konnte man den Golf von Salerno mit der Amalfi-Küste sehen. Die anderen Teilnehmer unternahmen ein Stadtbummel im mondänen Sorrent und deckten sich mit Erinnerungsstücken ein.

Am nächsten Morgen brach man wieder zur Fahrt Richtung Heimat nach Norden auf. Dabei hielt man zunächst in dem bis vor 250 Jahre kleinen Städtchen Caserta an. Mit dem Bau des gewaltigen Schlosses, dem Palazzo Reale, durch König Karl III von Neapel und Sizilien rückte es jedoch in den Mittelpunkt von Italien. Der Bourbonen-Palast mit seinen 1.200 Zimmern wurde nach dem Vorbild von Versailles errichtet und diente als Sommerresidenz. Bei dem Rundgang bestaunte man die farbenprächtigen, aufwendigen Zimmer und eine neapolitanische Krippe mit Hunderten Figuren. Dem Schloss schließt sich ein weitläufiger Park an.

Rom, die ewige Stadt und die Hauptstadt Italiens, war eine weitere Station der Rundreise. Hier stand im Vordergrund die Teilnahme an der Internationalen Kolping-Jubiläums-Wallfahrt vom 27. Oktober anlässlich der Seligsprechung Adolph-Kolpings vor 10 Jahren. Höhepunkte dieser Veranstaltungen waren der Jubiläums-Gottesdienst auf dem Petersplatz und der Dankgottesdienst in St. Paul vor den Mauern, an denen sich unsere Gruppe beteiligte. Die heilige Messe vor der monumentalen Silhouette des restaurierten Petersdomes feierte man gemeinsam mit rund 12.000 Kolpingschwestern und -brüdern aus aller Welt. Der Erzbischof von Köln Joachim Kardinal Meisner war Hauptzelebrant und Prediger. Das Motto dieses Gottesdienstes lautete „Mit Jesus Christus Kirche leben“. Bei der sich anschließenden Sonderaudienz mit dem Heiligen Vater, Papst Johannes Paul II, ging dieser auf das Leben und Wirken des Gesellenvaters, des seligen Adolf Kolping, ein und erteilte den Teilnehmern den Apostolischen Segen. Auch die Teilnahme am Gottesdienst in einer der     Hauptkirchen von Rom, in St. Paul vor den Mauern, war sehr ergreifend. Hier zelebrierte und predigte Prälat Heinrich Festing, der scheidende Generalpräses des Kolpingwerkes, vor rund 15.000 Pilgern unter dem Motto „Verantwortung für die Welt übernehmen“. Bei den Veranstaltungen wirkten der Domchor Köln mit seinen Bläsern, Musikgruppen aus Neckarsulm, Tansania, Bolivien sowie ein Gospelchor von Lugano aus der Schweiz mit.

Ein weiterer Höhepunkt für die Reisegruppe war das heilige Messopfer mit Pfr. Joachim Feldes in einer kleinen Grotte der Domitilla-Katakombe. Diese gilt als eine der ältesten unterirdischen Wohnstätten der Urchristen, die sich in den ersten Jahrhunderten vor den zahlreichen Verfolgungen versteckten. Viele wurden damals für ihre Standhaftigkeit im Glauben zu Märtyrern. Vor dem Gottesdienst hatte man sich bei einem Rundgang durch einen Teil dieser Anlage über die Lebensweise dieser Menschen informiert.

Was wäre ein Besuch von Rom, eine der schönsten und bedeutendsten Städte der Welt, ohne sich mit ihrer Geschichte zu befassen und ohne sich einige ihrer Sehenswürdigkeiten anzuschauen? Gleich nach der Ankunft, noch am selben Abend, machten sich kleinere Gruppen auf den Weg, um sich mit den Praktiken der öffentlichen Verkehrsmittel der Stadt vertraut zu machen. Denn ohne diese findet man sich in dieser verkehrsreichen Stadt kaum zurecht. So besuchten einige den Piazza del Popolo und die Spanische Treppe und flanierten durch die Fußgängerzone mit ihren ausgefallenen, teuren Geschäften. Eine größere Gruppe machte sich nach dem Abendessen und bei Anbruch der Dunkelheit mit Pfr. Feldes gar zum Petersplatz auf. Nach der Generalsäuberung erstrahlen Dom- und Kolonaden-Fronten in einem neuen, warmen Licht. Es war sehr beeindruckend.


 

An einem Nachmittag widmete man sich dem mächtigen Kolosseum, den geschichtsträchtigen Foren Romanum und Augustus, dem Piazza Venezia mit dem riesigen Monument für den ersten König Italiens Vittorio Emanuelle II. Interessant auch der von Michelangelo gestaltete Platz des Kapitols mit    der Reiterstatue von Marc Aurel, der von 2 Palästen und dem Rathaus eingefasst ist. Auch der Besuch der aufwendig ausgestatteten Kirche S. Maria d`Aracoeli lohnte sich. In ihr wird das wundertätige Jesus Kind, il Santo Bambino, verehrt.

Gemeinsam mit Pfarrer Feldes streifte die Gruppe durch einen Teil der Vatikanischen Museen und durch die in neuer Farbenpracht erstrahlenden Sixtinischen Kapelle, deren Renovierung vor 2 Jahren beendet wurde. Anschließend besichtigte man den Petersdom und dessen Krypta mit dem Grab des Apostels Petrus und bestieg die Kuppel der Kirche. Von dort hatte man bei klarem Himmel herrliche Aussichten auf die Stadt und die umgebenden Landschaften. Bei der Fahrt mit dem Bus durch die Stadt kam man an weiteren Sehenswürdigkeiten des alten und neuen Roms vorbei. Schließlich hielt man in der geschichtsträchtigen Via Appia an, um der Kirche „Quo vadis“ einen kurzen Besuch abzustatten. Diese Kirche erinnert an die Flucht des Apostels Petrus aus der Stadt.

Einen ganzen Nachmittag war die Gruppe zu Fuß unterwegs, um vom Justizpalast bzw. von der Engelsburg am Tiber zur Spanischen Treppe zu wandern. Dabei hielt man am Piazza Navona mit den herrlichen Brunnen des Bernini an. Man schaute in den ehemaligen Tempel, das heutige Pantheon, mit der mächtigen, oben offenen Kuppel. Um den Piazza Colonna mit der Reliefsäule zu Ehren des Marc Aurel, machen sich die Regierungsgebäude der heutigen Zeit breit. Der Trevi-Brunnen von einer großen Menschenmenge umringt. Ebenso erging es dem Treff an der Spanischen Treppe.

Am letzten Abend in Rom fuhr man mit dem Bus nochmals vor die Tore der Stadt, um sich über den Stand der Vorbereitungen zum Bau der ersten Edith-Stein-Kirche zu erkunden. Pfarrer Joachim Feldes ist Partner und Förderer dieses Gotteshauses. Papst Johannes-Paul II hat persönlich den Grundstein zu dieser Kirche verlegt, die in einem Arbeiter-Wohnviertel mit über 20.000 Einwohnern entstehen soll.

Die Heimfahrt wurde nochmals in Florenz, die Stadt der Künste am Arno, unterbrochen. Hier unternahm man einen Bummel durch die herrliche Altstadt mit seinen kunstgeschichtlich bedeutenden Bauwerken. So kehrte man in dem Kloster Santa Maria Novella ein, wo man in der Kirche bedeutende Fresken vorfindet, an denen Michelangelo in seinen Lehrjahren mitwirkte. Entlang des Arno, insbesondere um die Ponte Vecchio, der berühmten Einkaufszeile über den Fluss, herrschte ein großer Menschen-Auflauf aus vielen Ländern. Nicht minder lebhaft ging es um den schönen Piazza della Signoria mit dem Vecchio-Palast, um das Baptisterium und um den Dom zu. Der Aufenthalt in Florenz bildete einen gelungenen Abschluss für die beeindruckende Rundreise durch das auch landschaftlich schöne Italien. Bei einer Mittagsrast an der Autobahn im Inntal warfen die Teilnehmer noch einen kurzen Blick in die Karlskirche bei Volders. Die Bauart dieses Gotteshauses mit ihren drei Kuppeln, ist sichtbarer Ausdruck für ihre Widmung der Heiligsten Dreifaltigkeit. Die schönen Altäre und die herrlichen Fresken im Innern gehen auf das Leben der Kirchenpatrone des hl. Karl Borromäus, der hl. Franziska und des hl. Ignatius ein.

Nach einer Reise über 15 Tage kehrten alle Mitfahrer voller Eindrücke und wohlbehalten nach Hause. Das gute Wetter mit viel Sonnenschein und warmen Temperaturen hat dazu wesentlich beigetragen. Der Ärger über das eine oder andere wird bald vergessen sein. Man wird sich dann nur noch an die schönen Stunden erinnern.

Der 2. Vorsitzende Heinz Sattel hat zusammen mit Pfr. Joachim Feldes wie gewohnt eine tolle Fahrt zusammengestellt und organisiert. Alle Teilnehmer dankten ihnen herzlich für die vorbildliche Vorbereitung und Durchführung. Die Gruppe wurde während der Reise ständig über den Zustand der erkrankten Hedwig Sattel informiert.

Unsere Kolpingschwester Stephanie Keck aus Ludwigshafen-Oggersheim hat die Erlebnisse und Eindrücke dieser Reise in einem beeindruckenden, ausführlichen Bericht zusammengefasst.

Verantwortlich:

Pfr. Joachim Feldes und Heinz Sattel

Gospelkonzert am 28. Okt. 2001 in der St. Jakobus – Kirche

Der Familienrat hatte sich in seiner Sitzung vom 12.September 2001 entschieden, das Konzert des Gospelchores aus Lingenfeld nicht unter der Regie der Kolpingsfamilie durchzuführen. Die Gründe hierfür waren der sehr hohe Aufwand für die Werbung, die Beleuchtung, und andere Auslagen sowie die Kosten für den Auftritt. Nach Schätzungen wären insgesamt Kosten zwischen 10.000,-- und 11.000,-- DM angefallen. Um diese Unkosten zu decken, hätten 600 bis 700 Karten zum Preis von durchschnittlich 20,-- DM abgesetzt werden müssen. Die Mitglieder waren der Auffassung, dass dies aus Erfahrung nicht zu meistern ist. Somit würde die Veranstaltung einen gewaltigen Verlust für die Kasse ergeben. Das Konzert fand dann schließlich in der Regie des Chores selbst statt. Es wurde zu einem tollen Erfolg, der über die gesamte Region großen Anklang fand. Die St. Jakobus Kirche war bis auf den letzten Platz belegt. Viele verfolgten das Geschehen sogar noch im Stehen. Es zeigte sich, dass der Chor in der Umgebung viele Sympathisanten hatte.

und die sechs Band-Mitglieder den Altarraum der Kirche. Mit dem Eröffnungslied „Oh what a day“ kam gleich die richtige Gospelstimmung auf. Das Publikum ging begeistert mit und unterstützte den Rhythmus mit Klatschen. Es folgten weitere Songs wie „Your Love“, „God has got the power“ und „Save the Children“ mit wechselnden Gesangssolisten. Von den Frauen wurde schließlich „Whispering your name“ gefühlvoll vorgetragen. Bei „We believe“ blitzten bei den Zuschauern gar die Feuerzeuge auf. Auch die begleitende Band gab einige mitreißende Soli zum Besten. Zum Schluss des etwa zwei stündigen Konzerts spendeten die Zuhörer begeisterten Applaus und stehende Ovationen, die zu einigen Zugaben führten. Die Veranstaltung wurde für die Zuhörer zu einem tollen Erlebnis.

Verantwortlich: Uwe Wünstel

Toten-Gedenken auf den Friedhöfen am 02. November 2001

Am Allerseelentag gedachte die Kolpingsfamilie anlässlich des 100-jährigen Jubiläums ihrer toten Vereinsmitglieder. Eine große Schar von Mitgliedern mit ihren Angehörigen fand sich am Grab des zuletzt verstorbenen Präses Pfr. Josef Schößer auf dem Waldfriedhof zu einer Trauerfeier ein. In seiner Begrüßungs-Ansprache stellte Präses Pfr. Franz Wolsiffer heraus, das für jeden gläubigen Christen der Tod nur dem Abschied vom irdischen Dasein bedeutet. Eine Begegnung mit den Verstorbenen dürfen wir bei Gott nach unserer Heimkehr erwarten. Eine Andacht mit gemeinsam gesungenen Liedern und vorgetragenen Gebeten schloss sich an. Stellvertretend für alle in diesen 100 Jahren verstorbenen und in den beiden Weltkriegen gefallenen Mitgliedern, Vorstände und Präsides legte man am Grab ein Gebinde zur Erinnerung nieder. Anschließend fand sich eine kleinere Gruppe noch auf dem Stadtfriedhof ein. In einem kurzen Gebet und der Niederlegung eines Gebindes am Grab des Geistlichen Rat Pfarrer Ripplinger gedachte sie des Initiators für die Schifferstadter Kolping-Gemeinschaft, des einstigen katholischen Gesellenvereins.

Mitglieder des Arbeitskreises:

Präses Pfarrer Franz Wolsiffer und Walter Hoock.

Theater-Aufführungen am 10./11. und 17./18. November im Pfarrheim Herz-Jesu

Knapp ein Jahr nach der Gründung des Gesellenvereins wagten sich die Mitglieder bereits an eine Theater-Aufführung. Sie fand damals in der Bevölkerung großen Anklang. Dies wurde im Laufe der Vereinsgeschichte von 100 Jahren mal intensiver, mal weniger intensiv fortgesetzt. Schließlich wurden diese Aufführungen zur Tradition, wie die Aufstellung der einzelnen Stücke in der Festschrift zeigt. Deshalb war von Anfang an klar, dass zum Programm des Jubiläumsjahres die Darbietung eines Lustspiels durch unsere Laien-Schauspiel-Gruppe gehören muss. Intensiv wurde sich um ein entsprechendes Stück und die notwendigen Darsteller/innen bemüht. Schließlich entschied man sich für das Stück „Oh heiliger Bimbam“, einen Schwank in drei Akten von Fred Bosch. Es wurde auf lokale Verhältnisse umgeschrieben. Die vier Auftritte der Schauspiel-Truppe im Pfarrheim Herz-Jesu waren voll ausgebucht Dies zeigt, dass diese Veranstaltungen im Umfeld der Kolpingsfamilie und in der Bevölkerung gut ankommen. Die rund 900 Besucher waren echt begeistert und dankten es mit lang anhaltendem Beifall. Die Akteure liefen bei einer solchen Begeisterung zur Höchstform auf. Die Aktionen in dem Schwank spielten sich in einer Gaststätte ab. Um seinen Umsatz zu steigern, plante der Wirt die Einrichtung eines gewissen Etablissements und suchte unter seiner gutbetuchten Stamm-Kundschaft noch Investoren. Das fiel ihm nicht schwer. Als aber der Pfarrer der Ortschaft um das nötige Geld für den Ersatz einer Glocke bettelte, waren die Investoren bitterarm. Da taten sich der Kellner und die Tratschtante des Ortes, als Hellseherin zusammen. Sie installierten bei der Kirche ein Tonband mit einem Glockengeläut. Als in der Gaststätte gelogen wurde, läutete die ferngesteuerte Glocke. Dies sprach sich bald im ganzen Ort um. Daraufhin suchten die Betroffenen zunächst das Geläut. Sie erlebten dabei die reinsten Überraschungen. Schließlich gaben sie entnervt auf und trugen auch ihren Anteil zur Beschaffung einer neuen Glocke bei. Die einzelnen Rollen waren den Mitwirkenden wie auf den Leib geschnitten.

Personen und ihre Darsteller:

Sepp Filzer, Wirt und Bürgermeister Willi Mayer, Bawett, seine Frau Helga Langknecht, Sabine, beider Tochter Birgit Stahl, Thomas, Kellner Andreas Scheffner, Ernst Mayer, Bauer Klemens Sellinger, Frieda, seine Frau Ute Niederer, Hannes Hirnbloser, Elektromeister Klaus Johann, Schorsch Flohbeisser, Zimmereimeister Bernhard Langknecht, Walli, Wahrsagerin Gertraud Fuchs, Pfarrer Sebastian Rosenbach
Regie führte: Gerhard Langknecht

Verantwortlich:

Sebastian Rosenbach

Hungermarsch am 28. April 2002

Vorwort:

Der Erlös in Höhe von knapp 12.500 DM aus den Veranstaltungen des Jubiläumsjahres sollte gemäß Beschluss der Vorstandschaft und der Bestätigung durch die Mitglieder-Versammlung sozialen Einrichtungen zufließen. So wurde bereits im Januar 2002 dem Förderkreis der Schule für Körperbehinderte in Ludwigshafen-Oggersheim vom Vorsitzenden Gerhard Weimer, seinem Vertreter Heinz Sattel und Familienratsmitglied Uwe Wünstel ein Scheck über 3.000 DM überbracht. Damit sollten geeignete Geräte, Spielzeuge u. a. m. beschafft sowie Heimaufenthalte gefördert werden. Die Auswahl dieser Schule wurde damit begründet, dass hier auch einige Kinder aus Schifferstadt untergebracht sind. Darüber hinaus wurden die Sportvereine DJK Phönix und FSV 13/23 für die kostenlose Überlassung ihrer Sportstätten für das Fußball-Turnier mit jeweils 500 DM unterstützt. Der gleiche Betrag wurde auch dem Musikverein 1974 für die unentgeltliche, musikalische Gestaltung der Feierlichkeiten zukommen lassen.

Der Betrag von 7.000 DM sollte als Grundstock für den 15. ökumenischen Hungermarsch dienen, der am 28. April 2002 stattfand. Die Kolpingsfamilie hatte einvernehmlich auf die Ausrichtung dieses Marsches im Jubiläumsjahr verzichtet, da der CVJM (Christlicher Verein Junger Männer, eine Organisation der evangelischen Gemeinde) im gleichen Jahr sein 50 jähriges Bestehen feierte. Der Erlös aus dieser Aktion sollte ein Projekt des aus Pirmasens stammenden Bruders Paul Odem unterstützen. Dieser beabsichtigt in der Stadt Iquique, im Norden von Chile, ein weiteres Heim für Straßenkinder zu errichten. Um die schnell gewachsene Hafenstadt mit ihren über 200.000 Einwohnern liegt ein Gürtel mit zahllosen Elendshütten, in denen viele Tausend Menschen hausen. Diese Slumsiedlungen sind heute das Tätigkeitsfeld des Steyler Missionars. Mit kurzen Unterbrechungen wirkt der gelernte Bäcker seit 1954 in diesem Land. Im Auftrag der Steyler Missionare mit ihrem Sitz in St. Wendel hat der mit der Jugendarbeit vertraute Paul Odem bereits mehrere Jugend- und Kinderheime für Straßenkinder, Waisen und Kinder aus armen Familien in Chile aufgebaut.

Informationen:

Der Vorsitzende Gerhard Weimer und Präses Pfr. Franz Wolsiffer informierten sich mit einer zehnköpfigen Delegation im Januar vor Ort über das Vorhaben des Paters Paul Odem. Kolpingbruder Alexander Kuhn, der den Missionar noch aus der gemeinsamen jugendlichen Pfadfinderzeit kannte, hatte die entsprechenden Kontakte vermittelt. Bei dem Besuch konnte vorab eine Spende in Höhe von 20.000 Dollar überreicht werden. Dieser Betrag setzte sich neben dem Anteil der Kolpingsfamilie aus Aktionen der Frauengemeinschaft und der Sternsinger von St. Laurentius, des Lionsclubs, der Stadtsparkasse und vor allem denen der Reiseteilnehmer zusammen. Mit diesem Geld soll in erster Linie ein Heim für elternlose Mädchen „Nuestra Senora de Lourdes“ finanziert werden. Das Heim gehört künftig zur Pfarrei San Noberto. Aus diesem Grund wurde die Spende im Beisein von Bischof Juan Barros de Madrid und dem Gemeindepfarrer Carlos Villagra unter tosendem Beifall der Besucher bei einem beeindruckenden Gottesdienst an Peter Paul Odem übergeben.

Am Sonntagmorgen machten sich nach einer kurzen ökumenischen Aussendungs-Andacht im Pfarrheim Herz-Jesu bei gutem Wanderwetter rund 250 Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf den Weg zum 15. Hungermarsch. Die ausgeschilderte Wanderstrecke führte über 20 Kilometer durch den Schifferstadter Wald. An den Kontrollstationen alle fünf Kilometer wurde kostenlos von Teams der Kolpingsfamilie, des CVJM und des Marschteams heißer Tee angeboten. Auf der Mitte der Strecke konnte man sich mit einem deftigen Eintopf, zubereitet vom Malteser Hilfsdienst, zum Selbstkostenpreis stärken. Am Ziel beim Pfarrheim Herz-Jesu bekam jeder Wanderer als kleines Dankeschön einen kleinen Imbiss und ein Getränk gereicht. Bei Kaffee und Kuchen konnten ausschließend die müden Beine entspannen.

Erfolg:

Am Dienstag, 24. September 2002, wurde dem Vorsitzenden Gerhard Weimer und Kolpingbruder Alexander Kuhn der Erlös aus dem 15. ökumenischen Hungermarsch durch das Organisations-Team öffentlich überreicht. Die Wanderer erbrachten den stolzen Betrag von 28.200 Euro. Das Ergebnis lag dabei wesentlich höher als in den Vorjahren Dies war darauf zurückzuführen, dass sich viele Einzelpersonen für die Sache großartig einsetzten, aber auch verschiedene Sponsoren diese wichtige Aktion unterstützten.

Zwischenzeitlich hat die Pfarrei St. Laurentius eine Patenschaft für die Pfarrei San Noberto in Iquique übernommen. Dies bedeutet, dass verschiedene Gruppen der Pfarrei ihre Paten in Chile durch weitere Aktionen finanziell unterstützen werden. All dies lässt auf eine segensreiche Verbindung hoffen.

Übergabe des Erlöses aus Hungermarsch:

Eine vierköpfige Gruppe von Kolpingbrüdern unter der Leitung von Präses Pfr. Franz Wolsiffer und dem Initiator der Aktion Alexander Kuhn machten sich Anfang November 2002 ein zweites Mal auf den Weg nach Chile. Bei einem gemeinsamen Gottesdienst, zelebriert von Bischof Juan Barros de Madrid, in der Kirche San Noberto in Iquique wurde der Erlös aus dem ökumenischen Hungermarsch unter großem Beifall an Bruder Paul Odem und dem Ortspfarrer übergeben. Mit dem Betrag von 28.200 Euro; konnte das für das Mädchenheim inzwischen erworbene Gelände vollkommen finanziert werden. Zwischen 250 und 300 Kinder und Jugendliche fand auf einen Schlag ein Zuhause. Jetzt gilt es noch für den Lebensunterhalt, den Schulunterricht und die Ausbildung zu sorgen. Es wird deshalb interessant sein, zu erfahren, wie sich die Aktion weiter entwickelt.

Das zehnköpfige Organisationsteam für den Hungermarsch hat, wie gewohnt, ganze Arbeit geleistet. Ihm gebührt herzlicher Dank, insbesondere dem Initiator und Leiter dieser Aktionen, unserem Kolpingbruder Gerhard Sellinger. Auch die Kolpinger Günter Mattern und Roman Sturm sind schon mehrere Jahre Team-Mitglieder.

Segnung des Kolping-Gedenksteins am 07. Dezember 2002

In Schifferstadt weist seit Anfang der 50-er Jahre die Kolpingstrasse im Süden der Stadt auf das Leben und Wirken des Priesters Adolph Kolping hin. Dieser nahm sich vor über 150 Jahren der damals schwierigen sozialen Verhältnissen unter der Arbeiterschaft aus seiner christlichen Überzeugung an und opferte sich praktisch auf. Mit der Seligsprechung des Gesellenvaters, wie er liebevoll genannt wird, am 27. Oktober 1991 in Rom durch den Hl. Vater Papst Johannes Paul II, reifte unter den Vorstandsmitgliedern der Entschluss zur Errichtung eines Ehrenmals in der Stadt. Im Übrigen nahmen an den Feierlichkeiten der Ewigen Stadt und auf dem Petersplatz damals 47 Kolpingbrüder und -schwestern unserer Gemeinschaft teil. Je näher der Termin des 100-jährigen Vereins-Jubiläums rückte, umso konkreter wurden die Vorstellungen, dass dies der richtige Zeitpunkt wäre. Leider ging dieser Aspekt in der Hektik der Vorbereitungen für die zahlreichen Veranstaltungen unter. Umso intensiver nahm man sich deshalb nach Ablauf des letzten Jubiläums-Ereignisses der Sache an und bildete einen entsprechenden Ausschuss.

Gestaltung:

Die Mitglieder des Ausschusses besichtigten einige Denkmäler in der näheren Umgebung, die von bekannten Pfälzer Künstlern geschaffen wurden. Durch Zufall wurde man noch über einen Artikel in „Der Pilger“ auf den Kunstschaffenden Franz Seibel in Hauenstein aufmerksam. Der 75-jährige ehemalige Schuhfabrikant hatte sich in Gefangenschaft mit der Schnitzerei beschäftigt. Seine Krippen und Figuren gingen damals weg wie warme Semmel. Nach seiner Heimkehr ließ ihn sein Hobby nicht mehr los. Mit der Zeit wagte er sich auch an die Bearbeitung von Stein und Bronzeguss. Die Kirche Christ König in seinem Heimatort hat er fast vollständig ausgestaltet. Der Kolpingbruder Seibel hat auch viele Büsten und Reliefs seines „Idols“ geschaffen. Bei dem Besuch in seiner Werkstatt fiel den    Teilnehmern ein Bronze-Relief von Adolph Kolping sofort ins Auge. Dies sollte es sein. Nach mehrtägigen Überlegungen stimmte er einem Verkauf zu. Der Schifferstadter Kolpingbruder und Steinmetzmeister Helmut Bartholomä fertigte mit seinem Sohn Sebastian aus einem knapp 4 Tonnen schweren Pfälzer Sandsteinblock, gemäß abgesprochenem Konzept zwei Säulen. In diese arbeitete er das Relief und verschiedene Daten ein. Dabei kamen die Bronzeteile in dem warmen, gelblichen Sandstein gut zur Geltung. Die beiden Säulen, deren Bruchstelle rau belassen wurde, wurden mit zwei Bronzeringen verbunden. Der Künstler sieht in dem größeren Stein mit dem Bildnis den Vater Kolping und im anderen dessen Lebenswerk. Nach reiflichen Überlegungen und Abwägungen legte man sich auf einen Standort für das Kolping-Ehrenmal bei der Herz-Jesu Kirche fest. Diese Kirche ist wohl die jüngste der drei katholischen Gotteshäuser in der Stadt. Sie hatte aber mit der großzügigen Anlage in Verbindung mit Pfarrheim, Pfarrhof, Grünanlagen und Kindergarten die günstigste Umgebung zu bieten. Schließlich ist das Ehrenmal von dem gewählten Standort für Verkehrsteilnehmer, Gottesdienstbesucher, Gäste des Pfarrheims u.a.m. gut einsehbar. Im Übrigen hatte die Kolpingsfamilie seit Bestehen der Pfarrei vor über 40 Jahren zu dieser gute Kontakte. Mitglieder des Senioren-Kreises rodeten die beanspruchte Fläche. Die Bepflanzung nahm ein guter Freund unserer Kolpingsfamilie, der ehemalige Gärtnermeister der Stadt Alfons Schmitt, vor.

Die Enthüllung und Segnung des Kolping-Gedenksteins wurde am 07. Dezember 2002 anlässlich des Kolping-Gedenktages vorgenommen. Zahlreiche Mitglieder mit Freunden und Bekannten nahmen trotz der kühlen Witterung an der feierlichen Andacht mit Liedern und Gebeten teil. Vor der Segnung durch Präses Pfr. Franz Wolsiffer begrüßte der Vorsitzende Gerhard Weimer die große Gemeinde, die Vortreter der Stadt und Kirchen, sowie die Abordnungen der befreundeten Kolpingsfamilien der Umgebung. Die beiden Künstler Franz Seibel und Helmut Bartholomä gaben einen kurzen Abriss über ihre Gedanken zu dem Ehrenmal. Ein Bläser-Quartett der Stadtkapelle umrahmte die Feierlichkeit musikalisch. Auch der Gedenkgottesdienst vor der Segnung in der Pfarrkirche Herz-Jesu wurde feierlich gestaltet. Gemeinsam zogen die Teilnehmer in das Gotteshaus ein, voran die 1903 geweihte Josefsfahne, die Banner der Diözese, des Bezirks und der befreundeten Kolpingsfamilien und unter den festlichen Klängen der Orgel. Kein Platz blieb leer, einige mussten gar stehend das hl. Messopfer mitfeiern. Der Hausherr Pfr. Gerhard Grewer zelebrierte unter der Assistenz von Präses Pfr. Franz Wolsiffer den Gottesdienst. Es war schon ein erhebendes Gefühl, wenn unter der Begleitung von Orgel und Bläserquartett vielstimmig die adventlichen Weisen erschallten und die gemeinsamen Gebete verrichtet wurden. In seiner Predigt stellte Pfr. Grewer eine Verbindung zwischen der Tätigkeit eines Johannes des Täufers als Vorläufer und Verkünder Christi und dem Priester Adolph Kolping als Initiator einer christlichen Soziallehre dar. Nach dem Gebet der Kolpingsfamilie, dem Segen und dem Grablied zog man gemeinsam in einer Prozession zum Standort des Gedenksteins. Im Anschluss an die Feierlichkeiten hatte die Kolpingsfamilie alle Teilnehmer zu einem Umtrunk im Pfarrhof eingeladen. Witterungs- und Zeitgemäß hatten Vorstandsmitglieder Glühwein und heißen Tee bereitet und boten warme Brezeln an. In Gesprächen wurde vielfach auf das gerade erlebte und den Gedenkstein eingegangen, der allgemein großen Anklang fand.

Mitglieder der Arbeitskreise:

Ausschuss:

Vertreter des Vorsitzenden Heinz Sattel, Josef Doser, Walter Hoock, Alexander Kuhn und Klaus Stahl.

Gestaltung Gottesdienst und Andacht:

Präses Pfr. Franz Wolsiffer, Pfr. Gerhard Grewer, Vorsitzender Gerhard Weimer, Walter Hoock und Klaus Stahl.

Orgel Rudi Hofmann

Bläserquartett der Stadtkapelle unter der Leitung von Heinz Wagner, Andres Hörning, Jürgen Koch und Felix Wiedemann.